IEA fordert mehr Einsatz zur Nutzung von emissionsarmem Wasserstoff
Die Internationale Energie-Agentur setzt sich für eine viel breiter gefächerte Nutzung emissionsarmen Wasserstoffes ein, als es bisher der Fall war.
Die Internationale Energie-Agentur (IEA) hat mehr Anstrengungen zur Nutzung von emissionsarmem Wasserstoff angemahnt. Die Bemühungen zur Förderung der Nachfrage blieben hinter dem zurück, was zum Erreichen der Klimaziele erforderlich ist, teilte die IEA am Freitag in Paris mit.
Der Einsatz von emissionsarmem Wasserstoff sei nach wie vor sehr begrenzt und mache nur 0,6 Prozent der gesamten Wasserstoffnachfrage aus. Infolgedessen seien bei der Herstellung und Verwendung von Wasserstoff 2022 etwa 900 Millionen Tonnen CO2 in die Atmosphäre freigesetzt worden.
Hohe Politdynamik, wenig Schwung
Die politische Dynamik für emissionsarmen Wasserstoff sei nach wie vor gross, aber die Einführung komme nicht in Schwung, führte die IEA aus. Derzeit bremsten steigende Kosten die Rentabilität und Entwicklung neuer Projekte und verringerten die Wirkung staatlicher Unterstützung. Die Produktionsmengen könnten bis 2030 noch erheblich gesteigert werden, wenn alle angekündigten Projekte realisiert werden und grössere Anstrengungen unternommen werden, um die Akzeptanz zu fördern.
«Wir haben in den letzten Jahren eine unglaubliche Dynamik bei emissionsarmen Wasserstoffprojekten erlebt, die in energieintensiven Sektoren wie Chemie, Raffinerie und Stahl eine wichtige Rolle spielen könnten», sagte IEA-Direktor Fatih Birol. Aber ein schwieriges wirtschaftliches Umfeld stelle nun die Entschlossenheit von Wasserstoffentwicklern und politischen Entscheidungsträgern auf die Probe.
Wasserstoff wichtig zur Dekarbonisierung von Branchen
«Es bedarf grösserer Fortschritte bei der Technologie, der Regulierung und der Schaffung von Nachfrage, um sicherzustellen, dass emissionsarmer Wasserstoff sein volles Potenzial entfalten kann.» Es bestehe Einigkeit darüber, dass emissionsarmer Wasserstoff eine wichtige Chance für die Dekarbonisierung von Sektoren sei, in denen die Emissionen nur schwer zu reduzieren sind, so die IEA.
Die Energiekrise, die durch den Einmarsch Russlands in die Ukraine ausgelöst wurde, habe auch die Rolle, die emissionsarmer Wasserstoff bei der Verbesserung der Energiesicherheit spielen kann, in den Mittelpunkt gerückt. Nötig sei aber eine bessere internationale Zusammenarbeit, auch um eine Fragmentierung des Marktes zu verhindern.