Indonesien und Japan wollen Zusammenarbeit vertiefen
Das Wichtigste in Kürze
- Japan und Indonesien wollen in Zukunft stärker zusammenarbeiten.
- Am Mittwoch trafen sich die Präsidenten der beiden Länder in Tokio.
- Für August ist zudem ein gemeinsames militärisches Manöver geplant.
Japan und Indonesien wollen sich gemeinsam für einen freien und offenen Indopazifik einsetzen. Darauf verständigten sich der japanische Ministerpräsident Fumio Kishida und der indonesische Präsident Joko Widodo am Mittwoch bei einem Treffen in Tokio. Als Zeichen des Vertrauens hob Indonesien sämtliche Importrestriktionen auf Lebensmittel aus Japan auf, die das Land nach der Atomkatastrophe im japanischen Fukushima 2011 verhängt hatte.
Indonesien hat derzeit den G20-Vorsitz inne und richtet Mitte November den Gipfel der Staatengruppe führender und aufstrebender Wirtschaftsmächte auf Bali aus.
Widodo hatte auch Russlands Präsidenten Putin eingeladen, der Kreml lässt die persönliche Teilnahme Putins aber bisher noch offen. Im Westen gilt eine Beteiligung Putins am Gipfel als problematisch, zumal mit Wolodymyr Selenskyj auch der Präsident der von Russland angegriffenen Ukraine eingeladen ist.
Wegen des Angriffskriegs gegen das Nachbarland soll Russland politisch isoliert werden. Widodo bot nach einem Besuch in Moskau und Kiew Ende Juni an, zwischen den Konfliktparteien zu vermitteln. Vor dem Hintergrund auch des wachsenden Machtstrebens Chinas wollen Indonesien und Japan ihre bilateralen Beziehungen verstärken und in Bezug auf einen freien und offenen Indopazifik kooperieren.
In den vergangenen Jahren haben beide Staaten bereits während der Amtszeit des kürzlich ermordeten japanischen Ex-Regierungschefs Shinzo Abe die Zusammenarbeit im Sicherheitsbereich verstärkt.
Japans Militär nimmt an multinationalen Manöver teil
So wollen Japans Streitkräfte im August erstmals an einem multinationalen Manöver in Indonesien teilnehmen, wie japanische Medien berichteten. Am Rande des eintägigen Besuches des indonesischen Präsidenten warb das asiatische Land in Tokio auch um japanische Investitionen in die Elektrofahrzeugindustrie und andere Infrastrukturprojekte, wie die Zeitung «Nikkei Asia» berichtete.
Präsident Widodo war aus Peking kommend in Tokio zu den eintägigen Gesprächen eingetroffen. Auf dem Programm stand auch eine Audienz beim japanischen Kaiser Naruhito. Im Anschluss an seinen Besuch in Japan wird Widodo in Seoul erwartet. Japan, Südkorea, China und Indonesien sind allesamt Mitglieder der Gruppe der G20-Staaten.