Internationale Empörung über Erdogans Pläne für Geisterstadt Varosha auf Zypern
Die Pläne des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan zur Wiedereröffnung der Geisterstadt Varosha auf Zypern haben international für Empörung gesorgt.

Das Wichtigste in Kürze
- Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan will die Geisterstadt Varosha wiederbeleben.
- Bei einigen UN-Staaten sorgte diese Ankündigung für Empörung.
- Varosha liegt in der UN-Pufferzone auf der Mittelmeerinsel Zypern.
Die Pläne des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan zur Wiedereröffnung der Geisterstadt Varosha auf Zypern haben international für Empörung gesorgt.
Deutschland, Frankreich und die USA verurteilten die Ankündigung, einen Teil des ehemaligen Ferienortes in türkisch-zyprische Kontrolle zu überführen. Deutschland rief die Türkei am Mittwoch auf, sich an alle UN-Resolutionen zu halten.
Empörung auf allen Seiten
Einseitige Schritte seien «alles andere als hilfreich», sagte ein Sprecher des Auswärtigen Amtes in Berlin. Das türkische Vorgehen gefährde «die Fortschritte der letzten Monate in den EU-Türkei-Beziehungen.»

Ein solcher Schritt verstosse gegen UN-Resolutionen, die eine Verwaltung des Ortes durch die Vereinten Nationen vorsähen, erklärte US-Aussenminister Antony Blinken. Frankreichs Aussenminister Jean-Yves Le Drian warf Erdogan eine «Provokation» vor.
Varosha ist UN-Pufferzone
Bei einem Besuch im türkisch besetzten Nordteil Zyperns hatte Erdogan am Dienstag die Pläne zur Öffnung der Geisterstadt Varosha vorangetrieben. Bereits seit vergangenem Herbst können Menschen den Strand der verfallenen Stadt nutzen.
Der Küstenort Varosha liegt direkt an der UN-Pufferzone zwischen dem türkischen Nord- und dem griechischen Südteil der Mittelmeerinsel. Der Status von Varosha ist Gegenstand von Resolutionen des UN-Sicherheitsrats.