Der Iran hat den USA eine Mitschuld an dem «abscheulichen Mord» an dem saudi-arabischen Journalisten Jamal Khashoggi gegeben.
Hassan Rohani
Hassan Rohani droht Flüchtlinge und Drogen aus Afghanistan durchzulassen. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Hassan Rohani glaubt im Khashoggi-Fall an eine Mitschuld der USA.
  • Der iranische Präsident findet den Mord ohne US-Unterstützung «unvorstellbar».
Ad

«Ich denke, dass kein Land so etwas wagt ohne die Rückendeckung der USA», sagte der iranische Präsident Hassan Rohani heute Mittwoch über die Ermordung des saudischen Journalisten Jamal Khashoggi bei einer im Staatsfernsehen übertragenen Kabinettssitzung. Mit Blick auf die saudi-arabische Führung sagte er, die «Stammesgruppe, die diese Nation regiert», verlasse sich ganz auf den Rückhalt der USA.

Saudi-Arabien hatte am Samstag nach wochenlangen Dementis unter internationalem Druck erklärt, dass der 59-jährige Regierungskritiker am 2. Oktober im Istanbuler Konsulat bei einem «Faustkampf» zu Tode gekommen sei. Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan sprach in einer Rede am Dienstag dagegen von einem «politischen Mord», der Tage im Voraus von einem aus Saudi-Arabien angereisten Kommando geplant worden sei.

Vor dem Verschwinden Khashoggis sei es «unvorstellbar gewesen, dass wir ein solches Verbrechen durch eine organisierte Bande erleben», sagte Rohani nun. «Es war möglich, dass ein Verbrechen oder ein Mord im Dunkeln verübt wird. Doch dass eine Institution einen solch abscheulichen Mord plant, ist ein bedeutendes Problem.» Der Iran ist ein Erzfeind Saudi-Arabiens, das die Unterstützung der USA geniesst, um den Iran in der Region einzudämmen.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

Recep Tayyip Erdogan