Israel lässt Politikerin Tlaib aus «humanitären» Gründen einreisen

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Israel,

US-Demokratin Rashida Tlaib darf doch nach Israel einreisen. Das Land genehmigte das Gesuch doch noch – aus «humanitären» Gründen.

Rashida Tlaib
Rashida Tlaib, demokratische Kandidatin für den Kongressbezirk Michigan, lächelt während einer Kundgebung. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Die muslimische Parlamentarierin darf ihre Grossmutter im Westjordanland besuchen.
  • Zuerst hatte Israel ihr die Einreise noch verweigert.

Nach einem anfänglichen Einreiseverbot wollen die israelischen Behörden die demokratische US-Kongressabgeordnete Rashida Tlaib noch doch aus «humanitären» Gründen einreisen lassen.

Innenminister Arie Dery habe der Tochter palästinensischer US-Einwanderer einen «humanitären Besuch ihrer Grossmutter» in dem von Israel besetzten Westjordanland erlaubt. Das erklärte das Innenministerium am Freitag. Tlaib habe den Minister zuvor schriftlich aufgefordert, die «von Israel aufgestellten Bedingungen zu respektieren».

Israel hatte Tlaib und deren US-Kongresskollegin Ilhan Omar am Donnerstag die Einreise verwehrt. Dies wurdel mit der Unterstützung der Parlamentarierinnen für die internationale Kampagne BDS («Boycott, Divestment and Sanctions») gegen Israel begründet. Tlaib habe «versprochen, während ihres Aufenthalts im Westjordanland nicht für den Boykott zu werben». Dies hiess es in einer Mitteilung des Innenministeriums.

Tlaib wollte ihr Grosi besuchen

Israelische Medien veröffentlichten den Brief der Kongressabgeordneten. In diesem bat sie um «Einlass nach Israel», um ihre Verwandten besuchen zu können, insbesondere ihre Grossmutter. «Dies könnte für mich die letzte Gelegenheit sein, sie zu sehen», schrieb Tlaib mit Blick auf ihre über 90-jährige Grossmutter.

Das Einreiseverbot für die beiden Abgeordneten der oppositionellen US-Demokraten hatte in den USA scharfe Kritik ausgelöst. Sowohl von Seiten der Demokraten, als auch der einflussreichen pro-israelischen US-Lobbyorganisation Aipac.

US-Präsident Donald Trump hatte die israelische Regierung hingegen zu dieser Entscheidung gedrängt. Omar sprach von einem «Affront» und warf Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu vor, Trumps Druck nachzugeben.

Omar und Tlaib wurden Opfer von rassistischen Beleidigungen

Tlaib und Omar hatten für das Wochenende Besuche in Israel und den Palästinensergebieten geplant. Beide hatten sich in der Vergangenheit scharfe Auseinandersetzungen mit dem US-Präsidenten geliefert.

Trump hatte sie und zwei weitere demokratische Abgeordnete rassistisch beleidigt. Und sie unter anderem dazu aufgerufen, die USA zu verlassen und in ihre Herkunftsländer zurückzugehen. Drei der vier angegriffenen Frauen sind in den USA geboren.

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