Israel: Verteidigungsminister warnt Hisbollah scharf
In den letzten Wochen ist die Spannung in der Grenzregion mit dem Libanon gewachsen. Israels Verteidigungsminister richtet deutliche Worte an das Nachbarland.
Das Wichtigste in Kürze
- Israels Verteidigungsminister hat auf wachsende Spannungen in der Grenzregion reagiert.
- Libanon werde im Falle eines Kriegs «in die Steinzeit zurückversetzt».
- Auch um den geteilten Grenzort Ghadschar kam es zu neuen Spannungen.
Israels Verteidigungsminister Joav Galant hat am Dienstag Libanon gewarnt. Man werde das Nachbarland im Fall eines neuen Kriegs mit der dort aktiven Hisbollah-Miliz «in die Steinzeit zurückversetzen». Galant reagierte mit diesen Äusserungen auf wachsende Spannungen in der Grenzregion in den vergangenen Wochen.
Israel hatte der Hisbollah zuletzt vermehrte Provokationen vorgeworfen, etwa die Aufstellung zweier Zelte im umstrittenen Grenzgebiet. Auch um den geteilten Grenzort Ghadschar kam es zu neuen Spannungen. Die libanesische Hisbollah ist ein enger Verbündeter des Irans und erhält von dort Unterstützung. Die Organisation betrachtet zugleich Israel als Erzfeind und bekämpft das Nachbarland.
Bei einem Besuch im Grenzgebiet sagte Galant mit Blick auf interne Streitigkeiten um die Justizreform in Israel: «Der Feind muss verstehen, dass wir alle vereint sind, wenn es um die Sicherheit Israels geht. Ich warne die Hisbollah und (den Hisbollah-Chef) Nasrallah, keinen Fehler zu begehen.» Sie hätten in der Vergangenheit für solche Fehler einen hohen Preis bezahlt.
Galant: Werden notfalls «jeden Meter» im Libanon angreifen
Im Kriegsfall «werden wir nicht zögern, unsere ganze Stärke einzusetzen», sagte Galant. Man werde notfalls «jeden Meter» im Libanon angreifen. «Wir wollen keinen Krieg, aber wir sind bereit, unsere Bürger, unsere Soldaten und unsere Souveränität zu verteidigen.»
Die Blauhelme der Unifil überwachen seit 1978 das Grenzgebiet zwischen Israel und dem Libanon. Die beiden Länder befinden sich offiziell im Kriegszustand. Zuletzt war es 2006 zu einem einmonatigen Krieg zwischen beiden Seiten gekommen. An der Grenze kam es auch danach immer wieder zu Spannungen.