Junge Union stützt mit grosser Mehrheit Söders Bewerbung um Kanzlerkandidatur

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Deutschland,

CDU-Chef Armin Laschet kann im Ringen um die Kanzlerkandidatur nicht auf die Unterstützung des Parteinachwuchses zählen: Die Landesvorsitzenden der Jungen Union (JU) sprachen sich am Sonntagabend mit grosser Mehrheit für eine Kandidatur von CSU-Chef Markus Söder aus, wie JU-Chef Tilman Kuban mitteilte.

Söder (l.) und Laschet
Söder (l.) und Laschet - AFP/Archiv

Das Wichtigste in Kürze

  • Rückhalt für Laschet nur bei JU aus Nordrhein-Westfalen.

In einer Konferenz am Abend habe sich nur der JU-Landesverband aus Laschets Heimatland Nordrhein-Westfalen klar für den CDU-Chef ausgesprochen.

Kuban forderte Laschet und Söder auf, «endlich ihrer Verantwortung für die Union gerecht» zu werden und die Kandidatenfrage rasch zu klären. Die gemeinsame Nachwuchsorganisation von CDU und CSU werde es «nicht zulassen, dass durch eine überhitzt geführte Debatte in den Mutterparteien CDU und CSU Streit und Spaltung in die Junge Union hineingetragen wird», erklärte Kuban.

«Die beiden Kandidaten hatten genug Zeit, zu einer Entscheidung zu kommen», hiess es weiter in der Erklärung des JU-Chefs. «Dies ist nicht geschehen, und jetzt sehen wir uns gezwungen, uns zu positionieren.» Dies sei «mit deutlicher Mehrheit für Markus Söder erfolgt».

Von den 18 Landesverbänden der JU sprachen sich demnach 14 «mit deutlicher Mehrheit für Markus Söder» aus. Baden-Württemberg, Schleswig-Holstein und Brandenburg hätten von einem «gemischten Stimmungsbild» in ihren Reihen berichtet. Die Junge Union Nordrhein-Westfalen, die über ein Viertel der Mitglieder im Bundesverband stellt, habe sich für Laschet ausgesprochen.

Kuban forderte nun eine rasche Klärung der Kandidatenfrage: «Die Würfel müssen jetzt schnell in den gemeinsamen Gesprächen fallen, und dann ziehen wir gemeinsam in den Wahlkampf, denn der Gegner steht ausserhalb der Union.»

Im Streit um die Kanzlerkandidatur liessen Söder und Laschet allerdings kurz vor Ablauf der selbst gesetzten Frist keine Bereitschaft zum Einlenken erkennen. Beide Parteichefs führten am Wochenende nach AFP-Informationen vertrauliche Gespräche mit dem Ziel, ihren Parteien einen einvernehmlichen Vorschlag für einen Kandidaten vorzulegen. Sie hatten in Aussicht gestellt, bis Ende der Woche eine Lösung zu finden. Am Sonntagabend war eine solche aber immer noch nicht in Sicht.

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