Kolumbiens Präsident Duque startet «nationalen Dialog»
Vor dem Hintergrund anhaltender Proteste hat Kolumbiens Präsident Iván Duque den angekündigten «nationalen Dialog» begonnen.

Das Wichtigste in Kürze
- Gespräche mit Bürgermeistern und Bezirks-Gouverneuren.
Der rechtskonservative Staatschef traf sich zum Auftakt mit den bei den Kommunalwahlen vom Oktober neu gewählten Bürgermeistern 24 grosser Städte des Landes, wie das Präsidialamt am Sonntag mitteilte. Daran schlossen sich demnach Gespräche mit den ebenfalls neu gewählten Gouverneuren der 32 Bezirke des südamerikanischen Staates an.
Bei den Gesprächen ging es den Angaben zufolge um die Themen Bildung, Gesundheit, Infrastruktur, Umwelt und inneren Frieden. Auch der Kampf gegen Korruption und Drogenhandel sei thematisiert worden. Am Montag will sich Duque dann mit den Ministern für Finanzen, Arbeit und Handel sowie mit Wirtschafts- und Gewerkschaftsvertretern treffen. In den kommenden Tagen soll es ausserdem einen Dialog mit «verschiedenen sozialen Bereichen» geben.
Duque hatte den «nationalen Dialog» am Freitag angekündigt und damit auf Massenproteste am Vortag reagiert. Dabei waren landesweit hunderttausende Menschen gegen seine Regierung auf die Strasse gegangen. Bei gewaltsamen Zusammenstössen mit der Polizei starben drei Menschen, fast 300 weitere wurden verletzt.
Am Sonntag gingen erneut Demonstranten gegen die Regierung auf die Strasse. Auch für Montag wurde über die Onlinedienste zu Kundgebungen aufgerufen. Der seit August 2018 amtierende Präsident ist wegen seiner Wirtschafts-, Sozial- und Sicherheitspolitik in der Bevölkerung extrem unbeliebt.