Komiker Selenski führt in Umfrage vor Präsidenten-Stichwahl in der Ukraine

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Der Politik-Neuling und Komiker Wolodimir Selenski liegt vor der zweiten Runde der Präsidentschaftswahl in der Ukraine in einer Umfrage deutlich vor Amtsinhaber Petro Poroschenko.

Poroschenko (links) und Selenski
Poroschenko (links) und Selenski - AFP/Archiv

Das Wichtigste in Kürze

  • 61 Prozent der Befragten wollen für Politik-Neuling stimmen.

Laut der am Donnerstag veröffentlichten Umfrage des Instituts Rating Group wollen 61 Prozent der Ukrainer am 21. April für Selenski stimmen. Nur 24 Prozent wollen demnach Poroschenko ihre Stimme geben. 15 Prozent der Befragten waren noch unentschieden.

In der ersten Wahlrunde Ende März hatte Selenski mehr als 30 Prozent der Stimmen geholt, Poroschenko nur 16 Prozent.

Selenskis politische Erfahrung beschränkt sich darauf, in der Fernsehserie «Diener des Volkes» einen Präsidenten gespielt zu haben. Der 41-Jährige profitierte von der Unterstützung derjenigen Wähler, die von der Korruption und der Wirtschaftskrise in der Ukraine frustriert sind. Wie Poroschenko und die in der ersten Wahlrunde drittplatzierte Julia Timoschenko steht auch er für eine prowestliche Orientierung der Ukraine.

Poroschenko wird am Freitag in Berlin von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) im Kanzleramt empfangen. Bei einem gemeinsamen Mittagessen sollen die bilateralen Beziehungen, die innenpolitische Lage in der Ukraine sowie die Umsetzung der Minsker Vereinbarungen im Mittelpunkt stehen.

Die Bundesregierung hatte Kritik zurückgewiesen, dem Amtsinhaber vor der Stichwahl um das Präsidentenamt in der Ukraine mit einer Einladung ins Kanzleramt Wahlunterstützung zu leisten. «Die Wähler werden ihre demokratische Entscheidung treffen», sagte Regierungssprecher Steffen Seibert Anfang April. Deutschland werde weiter an der Seite einer reformorientierten Ukraine stehen. Auf die Wähler werde «von keiner Seite Einfluss genommen - jedenfalls ganz sicher nicht von uns», sagte Seibert.

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