Kritik an Milliardär Bloomberg bei US-Demokraten wächst
Bei den US-Demokraten wächst die Kritik an Präsidentschaftsbewerber Michael Bloomberg. Konkurrenten werfen ihm vor, sich die Präsidentschaft erkaufen zu wollen.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Kritik am Präsidentschaftsbewerber Michael Bloomberg wächst.
- Seine Konkurrenz wirft ihm vor, sich die Präsidentschaft erkaufen zu wollen.
- Dafür veröffentlicht der Milliardär teure Werbespots.
Bei den US-Demokraten wächst die Kritik an Präsidentschaftsbewerber Michael Bloomberg. Konkurrenten werfen ihm vor, sich die Präsidentschaft erkaufen zu wollen.
«Mit 60 Milliarden Dollar kann man viel Werbung kaufen, aber nicht die eigene Vergangenheit auslöschen.» Dies sagte Ex-Vizepräsident Joe Biden am Sonntag dem Sender NBC. Biden erinnerte unter anderem an Bloombergs umstrittene Polizeistrategie als New Yorker Bürgermeister, die auf Afroamerikaner und Latinos abzielte.
Konkurrenz fordert Bloomberg zum persönlichen Wahlkampf auf
Er warte «begierig» darauf, sich einer Debatte mit Bloomberg zu stellen, fügte Biden hinzu. Auch die Senatorin Amy Klobuchar forderte Bloomberg auf, sich endlich auch persönlich am Vorwahlkampf zu beteiligen. Bloomberg solle sich nicht länger im Rundfunk «verstecken», sagte Klobuchar bei CNN. Bei der Fernsehwerbung könne sie Bloomberg zwar nicht schlagen, «aber ich kann ihn auf der Debattenbühne schlagen».
Bloomberg hatte die ersten Vorwahlen der Demokraten in den Bundesstaaten Iowa und New Hampshire ausgelassen. Er will erst am sogenannten Super-Dienstag am 3. März in das Vorwahlrennen einsteigen, an dem in 14 Bundesstaaten gleichzeitig abgestimmt wird.
Bloomberg schaltet aber bereits zahlreiche Werbespots, die er aus seinem Privatvermögen bezahlt. Nach Informationen des Wirtschaftsmagazins «Forbes» ist Bloomberg mit einem Vermögen von mehr als 60 Milliarden Dollar der achtreichste Mensch der Welt.
Wahlkampagne scheint sich auszuzahlen
In den Umfragen zum Vorwahlrennen der Demokraten hat sich Bloombergs Werbeoffensive bereits ausgezahlt: In Florida lag er am Freitag sogar leicht in Führung, in Georgia lag er zusammen mit dem linken Senator Bernie Sanders auf Platz zwei hinter Biden. Auch in einer Umfrage in Texas schnitt er mit zehn Prozent stark ab.
Im Wahlkampf wirbt Bloomberg mit seinem geschäftlichen Erfolg und seiner Erfahrung als New Yorker Bürgermeister. Gleichzeitig wächst aber auch die Kritik an dem Milliardär. Dabei geht es vor allem um frühere Einstellungen und Äusserungen, die als unpassend, rassistisch oder frauenfeindlich kritisiert werden.
Der Ex-Bürgermeister Pete Buttigieg, der bei den Vorwahlen der Demokraten neben Sanders bislang am besten abgeschnitten hat, sagte am Sonntag dem Sender Fox News mit Blick auf Bloomberg, die Wähler in den USA wünschten sich einen Präsidenten, «der uns aus den Zeiten herausführen kann, als es noch alltäglich oder akzeptiert war, solche sexistischen oder diskriminierenden Einstellungen zu haben».