Lawrow bestätigt Kontakt Malis zu privaten russischen Sicherheitsfirmen
Das Wichtigste in Kürze
- Malis Regierungschef: Frankreich lässt das westafrikanische Land im Stich.
Da Frankreich seine Militärpräsenz in Mali verringern wolle, habe sich die malische Regierung an «private russische Firmen» gewandt, sagte Lawrow am Samstag am Rande der UN-Generaldebatte in New York. Die malische Regierung sei der Auffassung, dass ihre eigenen Kapazitäten ohne ausländische Unterstützung nicht ausreichen würden. Ihr Vorgehen sei daher völlig legitim, fügte Lawrow hinzu.
Die in Mali regierende Militärjunta strebt nach Angaben aus französischen Kreisen eine Zusammenarbeit mit der russischen Söldnergruppe Wagner an, die demnach mit der Ausbildung malischer Soldaten beauftragt werden könnte.
Die Söldnergruppe Wagner ist berüchtigt für ihre Einsätze, unter anderem in Syrien und in der Zentralafrikanischen Republik. Die Regierung in Moskau bestreitet Verbindungen zu Wagner. Auch Lawrow sagte am Samstag zu der Kontaktaufnahme Malis: «Wir haben nichts damit zu tun.»
Frankreich hat wegen der Pläne bereits mit einem vollständigen Abzug seiner Soldaten aus Mali gedroht.
Malis Ministerpräsident Choguel Kokalla Maïga warf Frankreich deswegen am Samstag bei der UN-Generaldebatte vor, das westafrikanische Land im Stich zu lassen. Mit der Ankündigung, den französischen Kampfeinsatz Barkhane zu beenden, habe Frankreich sein Land zudem vor vollendete Tatsachen gestellt. Mali habe daher das Recht, sich «andere Partner zu suchen», sagte Maïga.
Die ehemalige Kolonialmacht Frankreich ist in Mali bisher mit besonders vielen Soldaten präsent. Auch die Bundeswehr ist an zwei internationalen Einsätzen in Mali beteiligt - an der EU-Ausbildungsmission EUTM und an der UN-Mission Minusma.