Libanons designierter Ministerpräsident will «Expertenregierung» bilden
Libanons designierter Ministerpräsident Mustapha Adib hat angekündigt, eine «Expertenregierung» bilden zu wollen.
Das Wichtigste in Kürze
- Adib war bisher Botschafter des Libanon in Berlin.
«Wir werden von dem Grundsatz ausgehen, dass die Regierung eine Regierung von Experten sein sollte», sagte Adib in einer Fernsehansprache am Mittwoch. Der 48-Jährige war bisher der Botschafter des Libanon in Berlin, bevor er am Montag zum Ministerpräsidenten seines Landes ernannt wurde.
«Wir hoffen, dass es uns schnell gelingen wird, eine Regierung zu bilden, die aus einem einheitlichen Team besteht und sich auf die vielen vor uns liegenden Aufgaben konzentriert», sagte Adib weiter. Als neuer Ministerpräsident wird er auf den bisherigen libanesischen Regierungschef Hasan Diab folgen, der nach der Explosionskatastrophe von Beirut mit mehr als 180 Toten und tausenden Verletzten zurückgetreten war.
Adib steht vor grossen Herausforderungen. Er muss das Land aus der schlimmsten Wirtschaftskrise seit dem Bürgerkrieg zwischen 1975 und 1990 führen. Nach einer am Montag von der Weltbank veröffentlichten Schätzung verursachte die Explosionskatastrophe Schäden und wirtschaftliche Verluste in Höhe von 6,7 bis 8,1 Milliarden Dollar (5,6 bis 6,8 Milliarden Euro).
Weiter geht die Weltbank davon aus, dass der Libanon umgehend zwischen 605 und 760 Millionen Dollar Soforthilfe benötigt. Adib hat bereits angekündigt, als erste Amtshandlung Gespräche mit dem Internationalen Währungsfonds aufzunehmen.