Lindner warnt vor «Abkopplung» Deutschlands vom chinesischen Markt
Der FDP-Vorsitzende Christian Lindner (FDP) hat davor gewarnt, die Handelsbeziehungen zu China durch politische Vorgaben zu schwächen.
Das Wichtigste in Kürze
- FDP-Chef beklagt «Naivität» in Umgang mit Volksrepublik.
«Die Bedeutung des chinesischen Markts für uns ist beachtlich, und wir haben durchaus ein Interesse, diesen Markt nicht anderen zu überlassen», sagte der Bundesfinanzminister am Freitag beim Dreikönigstreffen der FDP in Stuttgart. Bei aller berechtigten Kritik etwa an der Menschenrechtslage warne er «vor Naivität und einem gesinnungsethischen Überschuss» im Umgang mit der Volksrepublik.
Eine Abkopplung vom chinesischen Markt «entspräche nicht den Interessen dieser Exportnation und den Interessen der Arbeitsplätze in unserem Land», sagte Lindner weiter.
Mit seinen Äusserungen liess der FDP-Politiker Distanz zu der geplanten China-Strategie erkennen, die derzeit federführend vom Grünen-geführten Aussenministerium erarbeitet wird. Erste Entwürfe, die bereits bekannt geworden sind, sehen eine weitaus stärkere Betonung von Menschenrechtsfragen in den deutsch-chinesischen Beziehungen vor.
«Eine reife und durchdachte Chinastrategie sähe anders aus», sagte Lindner. «Eine reife und durchdachte China-Strategie sähe so aus, dass die Chinesen weiter von unserer Spitzentechnologie abhängig bleiben, die sie selbst nicht haben.» Nicht eine Distanzierung vom chinesischen Markt, sondern eine «souveräne Interessenwahrnehmung» sei «das Gebot der Stunde».