Macron telefoniert nach Putin-Gespräch erneut mit Selenskyj
Der französische Präsident Emmanuel Macron telefonierte sowohl mit dem russischen als auch mit dem ukrainischen Präsidenten. Letzterer zeigt sich dialogbereit.
Das Wichtigste in Kürze
- Emmanuel Macron führte in längeres Telefonat mit Wladimir Putin.
- Über den Inhalt des Gesprächs war zunächst nichts bekannt.
- Er telefonierte auch mit dem Präsidenten der Ukraine, der eine friedliche Lösung anstrebt.
Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat nach einem längeren Telefonat mit Kremlchef Wladimir Putin im Anschluss erneut mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj telefoniert.
Wie es am Sonntag aus dem Élyséepalast hiess, dauerte das Telefonat von Macron mit Putin rund eine Stunde und 45 Minuten. Zum Inhalt wurde zunächst nichts bekannt.
Erst am Vorabend hatte Macron mit Selenskyj telefoniert, der die Dialogbereitschaft seines Landes im Konflikt mit Russland betont hatte. Wie es in Paris hiess, sicherte Selenskyj zu, nicht auf Provokationen moskautreuer Separatisten in der Ostukraine zu reagieren.
Russland dementiert Kriegspläne
Unterdessen sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow im russischen Staatsfernsehen mit Blick auf Befürchtungen des Westens vor einem Einmarsch Russlands in die Ukraine: «Welchen Sinn hat es, dass Russland jemanden angreift? Wir rufen dazu auf, sich an die Geschichte zu erinnern.» Vielmehr könnte sich die Ukraine zu einer gewaltsamen Lösung im Konfliktgebiet im Osten des Landes provoziert fühlen.
Peskow kritisierte einmal mehr die militärische Unterstützung des Westens für Kiew.
Russland hat nach westlichen Angaben etwa 150'000 Soldaten an der Grenze zum Nachbarland Ukraine zusammengezogen, streitet aber Angriffspläne ab. Die Lage verschärft sich vor allem an der Frontlinie zwischen der ukrainischen Armee und den von Moskau unterstützten Separatisten, die schon seit Jahren den Osten der Ukraine kontrollieren.