Marine verstärkt Überwachungsaktivitäten im Seegebiet vor Norwegen
Die deutsche Marine verstärkt ihre Überwachungsaktivitäten zum Schutz wichtiger Infrastruktur im norwegischen Seegebiet im Rahmen der Nato.
Das Wichtigste in Kürze
- Schutz für wichtige Infrastruktur nach Explosionen an Nord-Stream-Pipelines.
Wie die Marine am Donnerstag in Rostock mitteilte, löst sie damit eine Zusage von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) während seiner jüngsten Skandinavienreise ein. Schiffe der Marine übernehmen demnach während ihrer Fahrten zu Seemanövern in dem Gebiet Aufgaben zum «Lagebildaufbau». Dieses diene unter anderem dem Schutz von Bohrinseln, Pipelines und Seekabeln.
Zusätzlich beteilige sich die Marine mit wiederkehrenden Überwachungsflügen von Fernaufklärern des Typs P-3C Orion an den von der Nato koordinierten Aktivitäten, erklärte Marine-Inspekteur Jan Kaack. Derzeit befindet sich demnach unter anderem ein Verband aus zwei deutschen Fregatten und einem Versorgungsschiff im norwegischen Seegebiet. Zusätzlich patrouilliere dort zudem eine ständige Task Force der Nato. Auch daran sei die Marine beteiligt.
Verstärkte Überwachungsaktivitäten vor Norwegen und anderen skandinavischen Ländern wurden nach den Explosionen an den deutsch-russischen Gas-Pipelines Nord Stream 1 und 2 in der Ostsee im September auf den Weg gebracht. Es wird von mutmasslichen Sabotageakten ausgegangen. Wer die Verantwortung für die Beschädigungen trägt, soll durch internationale Untersuchungen geklärt werden.
Norwegen ist Nato-Mitglied und ein bedeutender Erdöl- und Erdgasproduzent. Im Seegebiet vor der norwegischen Küsten befinden sich zahlreiche Pipelines und Förderplattformen. Darüber hinaus verbindet Norwegen und Deutschland unter anderem auch ein wichtiges Unterseekabel für den wechselseitigen Stromexport.