Mehr als ein Viertel der 25-Jährigen wohnt noch bei den Eltern
Mehr als ein Viertel der 25-Jährigen in Deutschland hat im Jahr 2020 noch bei den Eltern gelebt.
Das Wichtigste in Kürze
- Töchter werden früher flügge - Söhne lassen sich mehr Zeit.
Allerdings werden Töchter früher flügge, während sich Söhne mehr Zeit mit dem Auszug lassen, wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag in Wiesbaden mitteilte. Von den 25-jährigen Söhnen wohnte noch gut jeder Dritte unter dem elterlichen Dach, bei den Töchtern war es mit 21 Prozent nur etwa jede fünfte.
Der Gechlechterunterschied besteht auch im fortschreitenden Alter. Mit 30 Jahren wohnten noch 13 Prozent der Männer als lediges Kind bei Papa und Mama. Bei den Frauen waren es nur sechs Prozent. Im Alter zwischen 30 und 40 Jahren schmelzen diese Anteile noch einmal deutlich - mit 40 Jahren lebten nur noch vier Prozent der Männer und rund zwei Prozent der Frauen bei den Eltern.
Das Durchschnittsalter beim Auszug aus der elterlichen Wohnung in Deutschland liegt mit 23,8 Jahren etwas niedriger als im EU-Durchschnitt mit 26,4 Jahren. Vor allem in den nordeuropäischen Ländern ziehen Kinder früh von zu Hause aus. Mit 17,5 Jahren hatte Schweden das niedrigste Auszugsalter. Auch in Dänemark mit 21,2 Jahren und Finnland mit 22,0 Jahren verliessen Kinder das Elternhaus vergleichsweise früh.
Im Gegensatz dazu lassen sich die Nachkömmlinge in den süd- und osteuropäischen Ländern mehr Zeit. In Kroatien lag das Auszugsalter mit durchschnittlich 32,4 Jahren am höchsten. Aber auch in der Slowakei mit 30,9 Jahren, in Italien und Malta mit je 30,2 Jahren sowie Portugal mit 30,0 Jahren zogen Kinder spät bei den Eltern aus. Überall in der EU, mit Ausnahme Schwedens, zogen Töchter früher aus als Söhne.
In Deutschland betrug das durchschnittliche Alter beim Auszug aus dem Elternhaus 2020 bei Frauen 23 Jahre und bei Männern 24,6 Jahre. Zum Vergleich: Im EU-Durchschnitt lag das durchschnittliche Auszugsalter der Frauen bei 25,4 Jahren und der Männer bei 27,4 Jahren.