Mehrere Küstenregionen Kroatiens gelten in Deutschland ab sofort als Corona-Risikogebiete.
Gedränge an der kroatischen Adriaküste
Gedränge an der kroatischen Adriaküste - AFP/Archiv

Das Wichtigste in Kürze

  • Luxemburg dagegen von RKI-Risikoliste gestrichen.
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Das Robert-Koch-Institut (RKI) stufte am Donnerstag die Regionen Sibenik-Knin und Split-Dalmatien und damit einen grossen Teil der Urlaubsgebiete an der zentralen Adriaküste Kroatiens entsprechend ein. Dagegen gilt Luxemburg nicht mehr als Risikogebiet. Die Zahl der Corona-Neuinfektionen in Deutschland stieg derweil auf den höchsten Stand seit Ende April.

In Kroatien waren in den vergangenen Wochen die Corona-Infektionszahlen deutlich gestiegen. Von der Einstufung als Risikogebiet betroffen sind auch der Küste vorgelagerte Inseln wie Brac oder Hvar, nicht jedoch die nördlichen Küstenregionen mit Istrien und dem Gebiet um Zadar sowie die südliche Küste mit der Hafenstadt Dubrovnik.

Der Direktor der Kroatischen Zentrale für Tourismus, Romeo Draghicchio, sagte zu der Einstufung im Südwestrundfunk, dies sei für die Tourismusbranche in Kroatien «keine angenehme Situation». Nach seinen Angaben machen in den betroffenen Regionen derzeit rund 30.000 Deutsche Urlaub. Für die Mehrheit der insgesamt 180.000 deutschen Kroatien-Urlauber ändere sich mit der Einstufung der südlichen Regionen als Risikogebiete aber nicht viel, da sie sich in anderen Gegenden des Landes aufhielten.

Luxemburg wurde dagegen wegen gesunkener Infektionszahlen von der Liste der Risikogebiete gestrichen. In Rumänien wurde das Gebiet Valcea zusätzlich zum Risikogebiet erklärt, einige andere rumänische Regionen gelten dagegen nun nicht mehr als Risikogebiete. Weiterhin Risikogebiete sind in der EU ganz Spanien mit Ausnahme der Kanarischen Inseln sowie die belgische Region Antwerpen und einige Regionen Bulgariens.

Saarlands Ministerpräsident Tobias Hans (CDU) zeigte sich erfreut darüber, dass die Einstufung Luxemburgs wieder aufgehoben wurde. «Dies ist eine gute Nachricht für die gesamte Grossregion», erklärte er.

Der Deutsche Reiseverband (DRV) kritisierte derweil, dass es in der Diskussion über die aktuell steigenden Corona-Infektionszahlen vor allem um Reiserückkehrer geht. Die Zahlen des Robert-Koch-Instituts zeigten, «dass Deutschland mit Abstand der wahrscheinlichste Ort ist, um sich mit dem Coronavirus zu infizieren», erklärte der Verband am Donnerstag.

Lediglich 39 Prozent derjenigen, die in der vergangenen Woche in Deutschland positiv auf Corona getestet wurden, hätten sich vermutlich im Ausland angesteckt. «Der organisierte Tourismus ist nur in äusserst geringem Umfang von Corona-Infektionen betroffen», erklärte der Verband. Allgemein stelle eine Pauschalreise «kein grösseres oder kleineres Risiko dar als etwa der Besuch eines Badesees im Umland oder eines Restaurants im Stadtzentrum».

In Deutschland wurden am Donnerstagmorgen nach Angaben des RKI 1707 neue Fälle registriert - der höchste Wert seit Ende April. Die Zahl der seit Beginn der Pandemie insgesamt infizierten Menschen stieg damit auf 228.621. Zehn weitere Menschen starben demnach an oder mit dem Coronavirus. Die Zahl der Genesenen lag laut RKI bei etwa 204.800. Die Neuinfektionen in Deutschland wie auch in anderen europäischen Staaten nehmen seit einigen Wochen wieder deutlich zu.

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