Merz: Trump-Selenskyj-Eklat «herbeigeführte Eskalation»

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Deutschland,

Friedrich Merz, CDU-Chef, äussert sich zum Eklat zwischen Trump und Selenskyj.

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Eklat zur Ukraine: Selenskyj und Trump streiten sich im Oval Office vor laufenden Kameras. (Archivbild) - keystone

Der deutsche CDU-Chef Friedrich Merz sieht im Eklat zwischen US-Präsident Donald Trump und dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj eine bewusst herbeigeführte Eskalation durch die US-Seite. Er habe sich die Szene mehrfach angeschaut, sagte der christdemokratische Kanzlerkandidat nach Beratungen der CDU-Gremien in Berlin.

«Es ist nach meiner Einschätzung keine spontane Reaktion auf Interventionen von Selenskyj gewesen, sondern offensichtlich eine herbeigeführte Eskalation in dieser Begegnung im Oval Office.» Bei dem Eklat am Freitag im Weissen Haus hatten Trump und sein Vize J.D. Vance Selenskyj im Oval Office mit schweren Vorwürfen überzogen und ihm unter anderem mangelnde Dankbarkeit vorgeworfen.

Keine US-Reise für Merz geplant

Üblicherweise dauerten die Pressetermine im Oval Office nur wenige Minuten – am Freitag sei dies anders gewesen, sagte Merz. Er fügte hinzu: «Ich bin einigermassen erstaunt gewesen, auch über den gegenseitigen Umgangston. Das war der Sache nicht dienlich.»

Dennoch werbe er dafür, «dass wir alles tun, um die Amerikaner auch in Europa zu halten», sagte er vor dem Hintergrund von Spekulationen, Trump könne Teile der US-Truppen aus Deutschland abziehen. Er selbst plane im Augenblick keine Reise in die USA, sagte Merz.

Das werde er erst nach einer Wahl zum Bundeskanzler im Bundestag machen. Zugleich nahm er Kanzler Olaf Scholz (SPD) gegen Kritik an dessen Rolle beim Gipfel westlicher Staats- und Regierungschefs in London in Schutz.

Enge Abstimmung mit Scholz

«Dass Deutschland zurzeit auf der internationalen Bühne nicht in vollem Umfang wahr- und ernst genommen wird, ist keine Überraschung», sagte Merz. «Das ginge jedem anderen Bundeskanzler auch so, der seine Mehrheit im Parlament verloren hat und der sich sozusagen im Übergang befindet zu einer neuen Regierung

Scholz und er seien darum bemüht, «in enger Abstimmung unsere deutsche Position einzubringen in die internationalen Verhandlungen, auch in die europäischen Verhandlungen», sagte Merz. «Es wäre allerdings auch gut, wenn Deutschland bald wieder mit einem gewählten Regierungschef, der eine Mehrheit im Deutschen Bundestag hat, an diesen Beratungen teilnimmt.»

Kommentare

User #5059 (nicht angemeldet)

Mir ist ein Trump immer noch sympathischer als ein Selenskyj

User #4251 (nicht angemeldet)

Seine Einschätzung von heute ist für ihn morgen Schnee von gestern. Wenn er dann überhaupt mal zu Trump vorgelassen werden sollte, wird er keine große Lippe mehr riskieren.

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