Militärgericht weist Nawalnys Klage gegen «untätige» Ermittler ab
Kreml-Kritiker Alexej Nawalny war im August 2020 vergiftet worden. Bei den Ermittlungen dazu wirft er den Behörden Untätigkeit vor.
Das Wichtigste in Kürze
- Das Moskauer Militärgericht hat die Klage von Kreml-Kritiker Alexej Nawalny abgelehnt.
- Nawalny war 2020 vergiftet und noch im gleichen Jahr inhaftiert worden.
Ein Moskauer Militärgericht hat am Montag die Klage des inhaftierten Kreml-Kritikers Alexej Nawalny abgelehnt. Darin hatte er den Behörden Untätigkeit bei den Ermittlungen zu seiner Vergiftung vorgeworfen.
Eine Sprecherin des 235. Militärgerichts sagte der Nachrichtenagentur AFP, die Klage sei abgewiesen worden. Nawalny, der in einem Straflager in Pokrow östlich von Moskau inhaftiert ist, nahm an der Video-Übertragung der Verhandlung nicht teil.
Im August 2020 wurde Nawalny vergiftet
Nawalny wirft den russischen Ermittlern vor, keine Untersuchung zu seiner Vergiftung am 20. August 2020 in Tomsk eingeleitet zu haben. Untersuchungen in europäischen Laboren ergaben, dass bei dem Anschlag auf Nawalny das Nervengift Nowitschok eingesetzt wurde.
Der Widersacher von Präsident Wladimir Putin wurde damals nach Deutschland geflogen und in der Berliner Charité behandelt. Unmittelbar nach seiner Rückkehr nach Russland im Januar wurde Nawalny festgenommen. Wegen angeblicher Verstösse gegen seine Bewährungsauflagen wurde er im Februar zu mehr als zweieinhalb Jahren Lagerhaft verurteilt.
Russische Ermittler fanden kein Gift
Nawalny macht den russischen Inlandsgeheimdienst FSB für den Anschlag auf ihn verantwortlich. Dahinter stecke der Kreml. Russische Ermittler fanden nach eigenen Angaben keine Hinweise darauf, dass Nawalny Opfer einer kriminellen Handlung wurde. Es sei bei Analysen auch keine giftige Substanz in seinem Körper gefunden worden.