Namibia: Deutschlands Anerkennung von Völkermord «erster Schritt in richtige Richtung»

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Die Anerkennung der Verbrechen deutscher Kolonialtruppen an den Herero und Nama als Völkermord durch Deutschland ist von Namibia begrüsst worden.

Gedenkzeremonie für Übergabe historischer Gebeine 2018 in Berlin
Gedenkzeremonie für Übergabe historischer Gebeine 2018 in Berlin - AFP/Archiv

Das Wichtigste in Kürze

  • Bundesregierung will um Entschuldigung bitten und kündigt Milliardenhilfen an.

«Die Anerkennung von Seiten Deutschlands, dass ein Völkermord begangen wurde, ist der erste Schritt in die richtige Richtung», sagte der Sprecher von Präsident Hage Geingob, Alfredo Hengari, am Freitag der Nachrichtenagentur AFP.

Bundesaussenminister Heiko Maas (SPD) hatte zuvor mitgeteilt, dass nach mehr als fünfjährigen Verhandlungen eine «Einigung über den gemeinsamen Umgang mit dem dunkelsten Kapitel unserer gemeinsamen Geschichte» erzielt worden sei. Deutschland wird demnach die Verbrechen deutscher Kolonialtruppen an den Herero und Nama im heutigen Namibia zu Beginn des 20. Jahrhunderts offiziell als Völkermord anerkennen - und die Nachkommen der Opfer um Entschuldigung bitten. Als «Geste der Anerkennung des unermesslichen Leids» werde Deutschland Wiederaufbauhilfen in Höhe von 1,1 Milliarden Euro zahlen.

Namibia - damals Deutsch-Südwestafrika - war von 1884 bis 1915 deutsche Kolonie. Zwischen 1904 und 1908 wurden unter der deutschen Kolonialherrschaft zehntausende Angehörige der Volksgruppen Herero und Nama von Truppen des deutschen Kaiserreichs getötet. Historiker sprechen vom ersten Völkermord des 20. Jahrhunderts.

Die Verhandlungen Namibias und Deutschlands über die Aufarbeitung der Kolonialverbrechen hatten 2015 begonnen. Verhandlungsführer der deutschen Seite war der ehemalige CDU-Bundestagsabgeordnete Ruprecht Polenz.

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