Auf Druck der USA stellte die diplomatische Vertretung der Palästinenser in Washington ihre Arbeit ein.
An der Frontseite des Büros der Palästinensischen Befreiungsorganisation (PLO) ist ein Fahnenmast mit der Flagge Palästinas befestigt.
An der Frontseite des Büros der Palästinensischen Befreiungsorganisation (PLO) ist ein Fahnenmast mit der Flagge Palästinas befestigt. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Palästinenservertretung in Washington schloss auf Druck der USA ihr Tore.
  • Der Leitung der Vertretung hofft dennoch auf eine erneute Annäherung.
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Das Vorgehen der US-Regierung sei «bedauerlich und rachsüchtig», erklärte Husam Zomlot, der bisherige Leiter der Palästinenservertretung, am Donnerstag (Ortszeit) im Onlinedienst Facebook. Die Schliessung der diplomatischen Vertretung in Washington erfolgte am 25. Jahrestag der Osloer Verträge, die damals Hoffnungen auf einen Frieden zwischen Israelis und Palästinensern weckten.

Blick auf das Büro der Palästinensischen Befreiungsorganisation (PLO) in Washington.
Blick auf das Büro der Palästinensischen Befreiungsorganisation (PLO) in Washington. - dpa

Das US-Aussenministerium hatte die Schliessung am Montag damit begründet, die Palästinensische Befreiungsorganisation (PLO) habe keine Schritte unternommen, um «direkte und bedeutsame Verhandlungen mit Israel zu beginnen». Bereits zuvor hatte US-Präsident Donald Trump eine Reihe von Entscheidungen getroffen, mit denen er sich klar auf die Seite Israels gestellt hatte. So hatte er – trotz internationalen Protests – im Mai die US-Botschaft in Israel von Tel Aviv nach Jerusalem verlegt. Ausserdem stoppte die US-Regierung Millionenhilfen an die Palästinenser, um sie zurück an den Verhandlungstisch zu zwingen.

Palästinenser hoffen auf Versöhnung mit USA

Zomlot erklärte nun, die Trump-Regierung habe den Palästinensern nur zwei Möglichkeiten gelassen: Entweder den Verlust der Beziehungen zu den USA oder den Verlust «unserer Rechte als eine Nation». Die Palästinenser hätten sich für ihre Rechte entschieden. Allerdings seien die Palästinenser «extrem betrübt über den gegenwärtigen Stand der Dinge». An die «Abermillionen» von Amerikanern gerichtet, die Freunde der Palästinenser seien, hob er hervor, er hoffe, dass es «bald» eine Rückkehr zu den «historischen Beziehungen» geben werde.

Wegen der Verlegung der US-Botschaft in Israel hatte Palästinenserpräsident Mahmud Abbas bereits im Dezember die offiziellen Kontakte zu Washington eingefroren. US-Aussenamtssprecherin Heather Nauert hatte die Schliessung der PLO-Vertretung als Konsequenz aus der palästinensischen Weigerung bezeichnet, mit der US-Regierung in ihren Friedensbemühungen zusammenzuarbeiten. Auch habe die PLO-Führung einen bislang noch gar nicht unterbreiteten US-Friedensplan bereits vorab verurteilt.

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