Er werde kandidieren, falls es zu einer Abstimmung komme, sagte der konservative Abgeordnete Tom Tugendhat am Samstag.
UK Prime Minister Boris Johnson visits North Wales
Erste Kandidaten bringen sich für eine mögliche Nachfolge für Boris Johnson in Stellung. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Tom Tugendhat gilt als parteiinterner Kritiker Johnson.
  • Er soll die Unterstützung mehrerer Tory-Abgeordneter aus der Mitte der Partei haben.
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Im «Partygate»-Skandal um Boris Johnson bringen sich nun auch öffentlich Kandidaten für die Nachfolge des britischen Premierministers in Stellung. Er werde kandidieren, falls es zu einer Abstimmung komme, sagte der konservative Abgeordnete Tom Tugendhat am Samstag dem Sender Times Radio. Der Chef des Auswärtigen Ausschusses im Parlament gilt als parteiinterner Kritiker Johnsons.

«Es liegt an uns, unseren Hut in den Ring zu werfen. Und es liegt an den Wählern, also zuerst an den Parlamentskollegen und dann den Parteimitgliedern, dann zu wählen.» Wie die «Daily Mail» berichtete, hat Tugendhat die Unterstützung mehrerer Tory-Abgeordneter aus der Mitte der Partei.

Interner Untersuchungsbericht soll Aufschluss bringen

Johnson steht seit Wochen wegen der Affäre um Lockdown-Partys in der Downing Street schwer unter Druck. Mit Spannung wird erwartet, ob ein interner Untersuchungsbericht Hinweise enthält, dass Johnson oder seine Mitarbeiter Corona-Regeln gebrochen haben. Dann dürfte es zu einem parteiinternen Misstrauensvotum gegen den Premier kommen.

Allerdings wird der Bericht zunächst wohl nur in einer stark zensierten Version veröffentlicht, um «jegliche Voreingenommenheit» bei Ermittlungen der Polizei zu vermeiden. Als Nachfolger Johnsons werden Aussenministerin Liz Truss und Finanzminister Rishi Sunak gehandelt. Sie weisen bisher öffentlich jedes Interesse zurück.

Ein Bericht der Zeitung «Telegraph» erhöhte erneut den Druck auf Johnson. Demnach hat seine heutige Frau Carrie eine Geburtstagsfeier für Johnson im Juni 2020 in der Downing Street organisiert. Carrie Johnson habe in Nachrichten an einen Spitzenbeamten darauf gedrungen, Mitarbeiter zu einem Ständchen zusammenzuholen und dem Premierminister einen Kuchen zu bringen. Private Treffen von Mitgliedern mehrerer Haushalte waren damals verboten.

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