Perus Innenminister und Frauenministerin inmitten von Protestwelle zurückgetreten
Angesichts der anhaltenden Proteste gegen Perus neue Regierung sind zwei weitere Minister zurückgetreten.
Das Wichtigste in Kürze
- Umstrittene Staatschefin Boluarte lässt Nachfolger umgehend Amtseid ablegen.
Staatschefin Dina Boluarte ersetzte den zurückgetretenen Innenminister Víctor Rojas am Freitag (Ortszeit) sofort mit Vicente Romero, einem hochrangigen Polizeibeamten im Ruhestand. Frauenministerin Grecia Rojas wurde nach ihrer Demission durch Nancy Tolentino ersetzt.
Auch der neue Arbeitsminister Luis Alfonso Adrianzén leistete seinen Amtseid. Sein Vorgänger Eduardo García war am Donnerstag wegen des Umgangs der Regierung mit den Protesten zurückgetreten.
Peru wird seit der Amtsenthebung und Verhaftung des linksgerichteten Präsidenten Castillo am 7. Dezember von Unruhen erschüttert. Die Demonstranten fordern den Rücktritt seiner Nachfolgerin Boluarte und eine Auflösung des Parlaments, um unverzüglich Neuwahlen abzuhalten. Im Zuge der Proteste starben bereits 42 Menschen.
Vor seinem Rücktritt war Innenminister Rojas massiv für die Gewaltanwendung der peruanischen Polizei gegen die Demonstranten kritisiert worden. Sein Nachfolger Romero war bereits 2018 unter dem damaligen Staatschef Pedro Pablo Kuczynski Innenminister.
Die peruanische Polizei gab am Freitag die Festnahme des Gewerkschaftsführers Rocio Leandro aus der südlichen Region Ayacucho bekannt. Ihm werden Kontakte zu maostischen Rebellen der Guerillaorganisation Leuchtender Pfad zur Last gelegt und er soll die gegenwärtigen Proteste gegen die Regierung mitfinanziert und Demonstranten rekrutiert haben.