Präsident Luiz Inácio Lula da Silva vertagt Staatsbesuch
«Lula» hat den für nächste Woche aufgesetzten Staatsbesuch in China verlegt. Er erholt sich von einer Lungenentzündung. Ein Ersatztermin ist noch nicht bekannt.
Das Wichtigste in Kürze
- Brasilianischer Präsident «Lula» reist vorerst doch nicht nach China.
- Er sagte den Staatsbesuch ab, da er sich von einer leichten Lungenentzündung erholen muss.
- Ein neuer Termin steht noch nicht fest und wird nachträglich bekannt gegeben.
Der angekündigte Staatsbesuch wird auf unbestimmte Zeit verschoben. Der 77-Jährige habe diese Entscheidung selbst getroffen. Er müsse erst mal wieder auf die Beine kommen. Ein neuer Termin steht nicht fest.
Die Reise hätte am Samstag beginnen sollen. Sie wurde aber zunächst um nur einen Tag verlegt. Eine weitere Untersuchung der Ärzte brachte jedoch Gewissheit. Luiz Inácio Lula da Silva müsse sich zuerst von der Lungenentzündung erholen.
Der Gesundheitszustand habe sich zwar gebessert. Dennoch sei eine Reise zum jetzigen Zeitpunkt nicht empfehlenswert. Solange «Lula» jemanden anstecken könnte, dürfe er nicht reisen. Dies sagte seine Ärztin Ana Helena Germoglio in der Mitteilung des Präsidialamts.
Luiz Inácio Lula da Silva wollte mit einer Delegation aus sechs Ministern, Gouverneuren, Abgeordneten und Senatoren sowie 200 Unternehmenschefs reisen. China ist Brasiliens wichtigster Handelspartner. Das Handelsvolumen zwischen beiden Staaten belief sich im vergangenen Jahr auf 150 Milliarden Dollar.
Stärkere Handelsbeziehungen sind Toptema
Am Dienstag wollte «Lula» mit dem chinesischen Staatschef Xi Jinping zusammenkommen. Dieser hatte gerade den russischen Präsidenten Wladimir Putin in Russland besucht. Bei den Gesprächen zwischen «Lula» und Xi sollte es um stärkere Handelsbeziehungen gehen. Ein weiteres Thema wären Vermittlungsmöglichkeiten im Ukraine-Krieg.
Brasilien strebt die Bildung einer Gruppe von Staaten an, die im Ukraine-Konflikt vermitteln sollen. In diesen Bemühungen betrachtet Lula Peking als wichtigen Partner. China hatte im Februar ein als «Friedensplan» für die Ukraine bezeichnetes Papier vorgelegt. Westliche Staats- und Regierungschefs erachten den Plan jedoch aufgrund der politischen Nähe Chinas zu Russland und als wenig glaubwürdig.
Luiz Inácio Lula da Silva strebt bessere bilaterale Beziehungen zu China an
Eine Stärkung der bilateralen Beziehungen zu China sind ein wichtiges Thema für «Lula». Sein rechtsradikaler Vorgänger Jair Bolsonaro sah dies nicht als wichtig für Brasilien an. Seit seinem Amtsantritt am Jahresbeginn hat der Linkspolitiker Argentinien und die Vereinigten Staaten besucht.