Protestaktionen in über 500 deutschen Städten bei grossem Klimastreik am Freitag
Bei dem neuerlichen globalen Klimastreik für Freitag sind allein in Deutschland nach Angaben der Aktivisten von Fridays for Future Protestaktionen in mehr als 500 Städten geplant.
Das Wichtigste in Kürze
- Gewerkschaften und Kirchen mit dabei - Weitere Parallelaktionen von Aktivisten.
Eine vergleichbare Zahl an Parallelveranstaltungen habe es an einem Aktionstag hierzulande noch nie gegeben, teilte das Aktionsbündnis am Mittwoch mit.
Die vor allem von Schülern und Studenten getragene internationale Bewegung kämpft für deutlich konsequentere Klimaschutzmassnahmen und eine Einhaltung des im Pariser Klimaabkommen von 2015 vereinbarten Ziels, die Erderwärmung auf eineinhalb Grad Celsius zu begrenzen. Die bisherigen Massnahmen von Politik und Wirtschaft betrachtet sie als unzureichend.
Die Bewegung, die in Deutschland unter dem Namen Fridays for Future agiert, demonstriert jeden Freitag und organisierte bereits mehrere grosse internationale Streikaktionen. Am Freitag werden sich erstmals in grossem Umfang andere Verbände und Organisationen an den Protesten beteiligen, um deren Forderungen Nachdruck zu verleihen.
In der Bundesrepublik rufen die Evangelische Kirche, die Gewerkschaft Verdi sowie mehrere grosse Umweltschutzorganisationen zur Teilnahme an dem Klimastreik auf. Daneben beteiligen sich mehr als 200 weitere Organisationen und Initiativen - von den Tafeln über den Deutschen Alpenverein bis zu Bündnissen von Unternehmen, Eltern und Künstlern.
Am Freitag tagt in Berlin parallel auch das sogenannte Klimakabinett der schwarz-roten Bundesregierung, um über Klimaschutzmassnahmen zu beraten. Fridays for Future kritisierte die bisherigen Planungen der Regierung am Mittwoch als unzureichend. Die Grosse Koalition arbeite auf ein Klimaziel hin, «das dem Pariser Abkommen völlig widerspricht».
Parallel zu den Aktionen von Fridays for Future werden eigenständige Protestaktionen von Aktivisten erwartet, die auch zu «friedlichen und kreativen Blockaden» aufrufen. Zu diesen gehört die Bewegung Extinction Rebellion, die auf sogenannte Aktionen zivilen Ungehorsams setzt. In Berlin ist etwa eine sogenannte Fahrraddemo geplant, um den Berufsverkehr zu stören.