Erdöl: Proteste in Ecuador könnten zu Produktionsstopp führen
In Ecuador kommt es seit etwa zwei Wochen zu unzähligen Protesten. Laut Regierung könnte das bald zu einem erzwungenen Stopp der Produktion von Erdöl führen.
Das Wichtigste in Kürze
- Energieministerium warnt vor möglicher Unterbrechung «in 48 Stunden».
Ecuador wird seit knapp zwei Wochen von landesweiten Demonstrationen, insbesondere gegen die hohen Spritpreise, erschüttert. Bei den Protesten wurden bislang fünf Menschen getötet und Dutzende weitere verletzt. Die Proteste werden von der indigenen Bevölkerung des südamerikanischen Landes getragen. Die Demonstranten fordern neben niedrigeren Treibstoffpreisen auch eine Senkung der Lebensmittelpreise, Arbeitsplätze und mehr öffentliche Gelder für Gesundheitsversorgung und Bildung.
Produktion von Erdöl auf «kritischem Niveau»
Das Energieministerium des südamerikanischen Landes erklärte am Sonntag, dass die Produktion von Erdöl sich auf einem «kritischen Niveau» befinde. Sollte sich die Lage nicht ändern, müsse die Produktion «in 48 Stunden» unterbrochen werden.
Wegen Akten des Vandalismus, der Besetzung von Bohrlöchern und der Blockade von Strassen sei der Transport notwendiger Materialien nicht möglich. Das erklärte das Ministerium zur Begründung.
Am Wochenende wurde im Parlament in Quito über einen Misstrauensantrag gegen Präsident Guillermo Lasso gestritten. Die Opposition hatte die Sitzung beantragt. Das, um über den Umgang des konservativen Staatschefs mit der «ernsten politischen Krise und inneren Unruhen» zu debattieren.