Russland fordert Beweise für Wahlmanipulation in Moldau
Russland verlangt von der moldauischen Präsidentin Maia Sandu Belege für angebliche Wahlmanipulationen.
Russland hat die prowestliche moldauische Präsidentin Maia Sandu aufgefordert, Beweise für eine von ihr beklagte Wahlmanipulation aus dem Ausland vorzulegen. Es handele sich um ziemlich ernste Anschuldigungen, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow russischen Nachrichtenagenturen zufolge.
«Wenn sie sagt, dass sie wegen irgendwelcher krimineller Banden zu wenig Stimmen bekommen hat, sollte sie die Beweise vorlegen», sagte Peskow. Die vorläufigen Ergebnisse zeigten vielmehr, dass viele Menschen in der Ex-Sowjetrepublik nicht mit Sandus Politik einverstanden seien.
Sandu gewann den ersten Durchgang der Präsidentenwahl, wie die Wahlkommission in Chisinau mitteilte. Die 52-Jährige muss aber in eine Stichwahl am 3. November gegen den früheren Generalstaatsanwalt Alexandru Stoianoglo von der Sozialistischen Partei des prorussischen Ex-Präsidenten Igor Dodon.
Sandus Vorwürfe und Reaktion des Kremls
Sandu hatte in der Nacht einen beispiellosen Angriff antidemokratischer Kräfte auf die Wahl beklagt und etwa erklärt, dass 300'000 Stimmen mit Millionenbeträgen von kriminellen Gruppierungen im Zusammenspiel mit einer ausländischen Macht gekauft worden seien. Details nannte sie nicht.
Kremlsprecher Peskow warf Sandus Regierung einen unfreien Wahlkampf vor, weil der prorussischen Opposition etwa die Möglichkeiten zur Agitation genommen worden seien. In dem Land waren mehrere russischsprachige Medien blockiert worden.
Trotz Verboten und der Verfolgung von russlandfreundlichen Kräften habe sich gezeigt, dass viele Moldauer Sandus Politik nicht unterstützten, sagte Peskow. «Das verdient Beachtung.» Die Ex-Sowjetrepublik, die EU-Beitrittskandidat ist, ist traditionell zwischen Russland und dem Westen hin- und hergerissen.