Sara Netanjahu könnte in Betrugsprozess mit blauem Auge davonkommen
Die Ehefrau des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu könnte in dem gegen sie laufenden Betrugsprozess mit einem blauen Auge davonkommen: Die Staatsanwaltschaft bestätigte am Mittwoch, dass sie einen Vorschlag für eine gütliche Einigung mit Sara Netanjahu vorgelegt habe.
Das Wichtigste in Kürze
- Vorschlag für gütliche Einigung mit der Staatsanwaltschaft bestätigt.
Demnach käme die 60-Jährige mit einer Strafzahlung weit unter dem entstandenen finanziellen Schaden davon und würde sich nur in einem vergleichsweise unerheblichen Anklagepunkt schuldig bekennen.
Der Prozess gegen Sara Netanjahu begann vor einem Jahr. Nach Überzeugung der Staatsanwaltschaft soll sie zwischen 2010 und 2013 hunderte Mahlzeiten bei bekannten Restaurants in Jerusalem bestellt und die Kosten unter der falschen Behauptung abgerechnet haben, in der offiziellen Residenz der Regierungschefs seien keine Köche verfügbar gewesen. Der dadurch entstandene Schaden wurde auf 175.000 Schekel (rund 44.000 Euro) beziffert.
Die von der Staatsanwaltschaft veröffentliche gütliche Einigung sieht nun vor, dass gegen die Frau des Ministerpräsidenten eine Strafe von 10.000 Schekel verhängt wird, darüber hinaus soll sie 45.000 Schekel erstatten. Bevor diese Einigung Rechtskraft erhält, müsste sie vom Gericht bei einer für den 16. Juni anberaumten Sitzung anerkannt werden. Allerdings liegt bereits ein Einspruch eines Journalisten der Tageszeitung «Haaretz» vor.
Die Staatsanwaltschaft will den zunächst gegen Sara Netanjahu erhobenen Anklagepunkt des Betrugs zu Lasten der Staatskasse fallen lassen. Die Frau des Regierungschefs soll lediglich anerkennen, dass sie aus einem Fehler einer dritten Person Vorteil gezogen hat.