Scholz empört über «unsägliche Aussagen» von Abbas

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Deutschland,

Palästina-Präsident Mahmud Abbas hat Israel mehrere Holocausts an den Palästinensern vorgeworfen. «Unsägliche Aussagen», findet Deutschlands Kanzler Scholz.

Abbas Scholz
Abbas (l.) und Scholz an einer gemeinsamen Medienkonferenz am 16. August 2022. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • 50 Holocausts hat Israel bereits an Palästina verübt, sagt Mahmud Abbas.
  • Olaf Scholz bezeichnet die Äusserungen des Palästinenserpräsidenten als «unsäglich».
  • Er sei empört, so der SPD-Bundeskanzler.

Der deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz hat den Holocaust-Vorwurf des Palästinenserpräsidenten Mahmud Abbas gegen Israel noch einmal scharf kritisiert.

«Ich bin zutiefst empört über die unsäglichen Aussagen des palästinensischen Präsidenten Mahmoud Abbas», schrieb der SPD-Politiker am Mittwoch auf Twitter. «Gerade für uns Deutsche ist jegliche Relativierung des Holocaust unerträglich und inakzeptabel. Ich verurteile jeden Versuch, die Verbrechen des Holocaust zu leugnen.»

Abbas hatte Israel am Dienstag bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Scholz in Berlin einen vielfachen Holocaust an den Palästinensern vorgeworfen. «Israel hat seit 1947 bis zum heutigen Tag 50 Massaker in 50 palästinensischen Orten begangen», sagte er und fügte hinzu: «50 Massaker, 50 Holocausts.»

Opposition kritisiert Scholz für Nicht-Reaktion an Konferenz

Der Palästinenserpräsident war zuvor von einem Journalisten gefragt worden, ob er sich zum 50. Jahrestag des von palästinensischen Terroristen verübten Attentats auf die israelische Olympiamannschaft in München 1972 bei Israel entschuldigen werde. Darauf ging er in seiner Antwort nicht ein.

Scholz hatte die Äusserung von Abbas in der Pressekonferenz, die mit Abbas' Antwort endete, am Dienstagnachmittag nicht erwidert und ist dafür von Oppositionspolitikern scharf kritisiert worden. Erst am Abend sagte er der «Bild»-Zeitung: «Gerade für uns Deutsche ist jegliche Relativierung des Holocaust unerträglich und inakzeptabel.»

Abbas sagte am Mittwoch laut Wafa, er habe in Berlin nicht die Einzigartigkeit des Holocaust infrage stellen wollen. Gemeint habe Abbas vielmehr «die Verbrechen und Massaker gegen das palästinensische Volk, die Israels Streitkräfte seit der Nakba begangen haben», sagte Abbas den Angaben zufolge. «Diese Verbrechen haben bis zum heutigen Tage nicht aufgehört.»

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