Spanien mahnt venezolanischen Oppositionellen López zu Zurückhaltung
Spaniens Aussenminister Josep Borrell hat den venezolanischen Oppositionspolitiker Leopoldo López davor gewarnt, nach seiner Flucht in die Residenz des spanischen Botschafters in Caracas von dort aus politisch aktiv zu werden.
Das Wichtigste in Kürze
- Aussenminister Borrell: Botschaftsasyl nicht für politischen Aktivismus.
«Spanien wird es nicht zulassen, dass sich seine Botschaft in ein Zentrum politischen Aktivismus' verwandelt», sagte Borrell am Freitag während eines Besuchs im Libanon, wie der öffentlich-rechtliche spanische Fernsehsender TVE zeigte.
«Wir sind auch überzeugt, dass Venezuela die diplomatische Immunität respektieren wird», fügte der spanische Chefdiplomat offenbar an die Adresse der Regierung von Venezuelas umstrittenem Staatschef Nicolás Maduro hinzu.
Der prominente Oppositionelle López, der seit 2017 unter Hausarrest stand, war nach eigenen Angaben am Dienstag von Soldaten befreit worden. Anschliessend zeigte er sich an der Seite des selbsternannten Übergangspräsidenten Juan Guaidó, als dieser versuchte, die Militärs auf seine Seite zu bringen. Gemeinsam riefen beide Politiker die «Operation Freiheit» zum Sturz von Staatschef Maduro aus.
López flüchtete schliesslich mit seiner Familie in die chilenische Botschaft und später in die Residenz des spanischen Botschafters in Caracas. Dort hielt er am Donnerstag eine Pressekonferenz ab, in der er versicherte, dass die Erhebung des venezolanischen Militärs gegen Maduro gerade erst begonnen habe. Es werde noch «mehr Bewegung im Bereich des Militärs» geben, sagte er.
Das spanische Aussenministerium hatte am Donnerstagabend in Madrid erklärt, dass es López nicht an die venezolanischen Behörden ausliefern werde. Diese haben die Festnahme des Oppositionspolitikers angeordnet.