Spanische Justiz erlässt neuen internationalen Haftbefehl gegen Puigdemont
Die spanische Justiz hat erneut einen internationalen Haftbefehl gegen den ins Exil geflohenen ehemaligen katalanischen Regionalpräsidenten Carles Puigdemont erlassen.
Das Wichtigste in Kürze
- Ehemaliger katalanischer Regionalpräsident lebt im Exil in Brüssel.
Das teilte der Oberste Gerichtshof in Madrid am Montag mit. In dem Haftbefehl heisst es, Puigdemont werde wegen Aufwiegelung und der Veruntreuung öffentlicher Gelder gesucht.
Die Ausstellung des Haftbefehls erfolgte kurz nach der Verurteilung von neun Anführern der katalanischen Unabhängigkeitsbewegung zu langjährigen Haftstrafen. Den Angeklagten wird vorgeworfen, im Oktober 2017 ein von der spanischen Justiz als illegal eingestuftes Unabhängigkeitsreferendum organisiert zu haben.
Der damalige Regionalpräsident Puigdemont hatte nach dem Referendum die Unabhängigkeit Kataloniens von Spanien erklärt. Durch seine Flucht nach Brüssel entzog sich der 56-Jährige aber der Strafverfolgung in Spanien. Ein bereits gegen Puigdemont verhängter internationaler Haftbefehl war im Juli 2018 von der spanischen Justiz aufgehoben worden. Sie hatte sich zuvor vergeblich um die Auslieferung Puigdemonts unter anderem auch aus Deutschland bemüht.
Neun wegen «Aufruhrs» und Veruntreuung öffentlicher Gelder angeklagte Verbündete Puigdemonts, darunter der frühere katalanische Vize-Regionalpräsident Oriol Junqueras, waren zuvor zu Gefängnisstrafen zwischen neun und 13 Jahren verurteilt worden. Puigdemont hatte das Urteil als «Ungeheuerlichkeit» kritisiert und forderte, die Unabhängigkeitsbewegung müsse reagieren «wie nie zuvor».