Staaten fordern von Israel Verzicht auf Abriss von Beduinendorf

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USA,

Israels Behörden wollen ein Dorf abreissen lassen, weil es ohne Genehmigung errichtet worden sei. Europäische Staaten fordern einen Erhalt des Dorfs.

Ein Kind sieht durch einen Zaun im Dorf Khan al-Ahmar im Westjordanland.
Ein Kind sieht durch einen Zaun im Dorf Khan al-Ahmar im Westjordanland. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Das Oberste Gericht Israels hat grünes Licht für den Abriss eines Beduinendorfes gegeben.
  • Die Zwei-Staaten-Lösung könnte laut acht europäischen Staaten ernsthaft gefährdet werden.

Acht europäische Staaten, darunter fünf Mitglieder des UN-Sicherheitsrates, haben Israel zur Abkehr von Plänen zum Abriss eines Beduinendorfs im besetzten Westjordanland aufgefordert. Deutschland, Frankreich, Grossbritannien, Italien, Schweden, Belgien, Polen und die Niederlande warnten am Donnerstag in einer gemeinsamen Erklärung, der Abriss des Dorfes Khan al-Ahmar «würde die Realisierbarkeit der Zwei-Staaten-Lösung ernsthaft gefährden».

«Wir fordern die israelischen Behörden deshalb auf, ihre Entscheidung zu überdenken, Khan al-Ahmar abzureissen», hiess es in der vor einem Treffen des Rates zum Nahen Osten veröffentlichten Erklärung.

Das Oberste Gericht Israels hatte Anfang September endgültig grünes Licht für den Abriss des Beduinendorfes gegeben. Khan al-Ahmar, das östlich von Jerusalem in der Nähe israelischer Siedlungen liegt, hat rund 200 Einwohner. Die meisten von ihnen leben in ärmlichen Unterkünften aus Wellblech und Holz. Israels Behörden wollen das Dorf schon seit Jahren abreissen lassen, weil es ohne Genehmigung errichtet worden sei.

Mehrere europäische Länder, die UNO und Nichtregierungsorganisationen hatten zuletzt bereits an Israel appelliert, das Dorf nicht abzureissen. Das Dorf liegt in strategisch bedeutender Lage nahe jüdischer Siedlungen an einer Strasse zum Toten Meer. Der Siedlungsbau Israels in der Region wird als Hindernis für einen zusammenhängenden zukünftigen Palästinenserstaat gesehen.

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