Stimmabgabe in Thailand schon eine Woche vor Parlamentswahltermin begonnen
In Thailand haben am Sonntag hunderttausende Menschen bereits eine Woche vor dem offiziellen Wahltermin ein neues Parlament gewählt.
Das Wichtigste in Kürze
- Militärjunta hatte Urnengang mehrfach verschoben .
Es ist die erste Wahl in dem südostasiatischen Land seit acht Jahren. 2014 hatte das Militär gegen die damalige Regierungschefin Yingluck Shinawatra geputscht und danach die Parlamentswahl mehrfach verschoben.
Unmittelbar nach dem Putsch im Mai 2014 hatte der Junta-Chef, General Prayut Chan-O-Cha, die Übergabe der Macht an eine Zivilregierung binnen 18 Monaten versprochen. Der Termin für die Parlamentswahl wurde schliesslich auf den 24. März festgelegt.
Die Wahl bedeutet allerdings nicht, dass die Demokratie in Thailand wieder vollständig hergestellt wird. Im August 2016 hatte die Junta in einem umstrittenen Volksentscheid eine neue Verfassung durchgesetzt. Diese gibt der Armee unter anderem das Recht, sämtliche Mitglieder des Oberhauses zu bestimmen. Ausserdem reservierte sie mehrere Sitze im Senat für Militärs.
Beobachter erwarten ein gutes Abschneiden der mit dem Militär verbündeten Partei und ihres Spitzenkandidaten, Junta-Chef Prayut. Dieser strebt eine Amtszeit als ziviler Regierungschef an.
Yinglucks Partei Pheu Thai, die bei der Wahl 2011 die meisten Parlamentssitze holte, rechnete ebenfalls mit einem hohen Stimmenanteil. Ihre Spitzenkandidatin Sudarat Keyuraphan sagte, die Enttäuschung der Menschen über die Junta werde ihrer Partei zugute kommen. Zu der Wahl sind mehr als 51 Millionen Stimmberechtigte aufgerufen.