Stoltenberg droht Russland mit Konsequenzen bei Atomwaffeneinsatz
Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg hat Russland für den Fall des Einsatzes von Atomwaffen im Ukraine-Krieg erneut mit Konsequenzen gedroht. «Wenn Russland Atomwaffen einsetzt, wird das verschiedene Konsequenzen haben, auch beim Gebrauch kleinerer atomarer Waffen», sagte der Norweger dem Nachrichtenportal «ZDFheute.de» (Dienstag) vor einem Treffen der Verteidigungsminister der 30 Nato-Staaten am Mittwoch in Brüssel. Er wolle nicht zu sehr ins Detail gehen. «Das Wichtigste ist, zu verhindern, dass dies geschieht.»
Das Wichtigste in Kürze
- Stoltenberg bezeichnete das Risiko eines Einsatzes von Atomwaffen durch Russland als nach wie vor gering.
«Aber die Eskalation in der Ukraine und die nukleare Bedrohung Russlands macht es notwendig, dass wir sie ernst nehmen und vorbereitet sind.»
Putins nukleare Rhetorik bezeichnete der Nato-Generalsekretär als gefährlich und rücksichtslos. «Deshalb haben wir Russland so deutlich zu verstehen gegeben, dass ein Atomkrieg nicht zu gewinnen ist und niemals geführt werden darf.» Man beobachte sehr genau, was Russland tue. «Bislang haben wir keine Veränderungen in der nuklearen Haltung Russlands festgestellt, aber wir bleiben wachsam und müssen es natürlich ernst nehmen, wenn eine Atommacht so kommuniziert, wie es Putin es gerade tut.»
Putin dürfe in der Ukraine nicht gewinnen, sagte Stoltenberg. «Denn dann wird er durch den Einsatz von Gewalt und durch die Androhung des Einsatzes von Atomwaffen erreichen, was er erreichen will. Und das wird uns noch verwundbarer und die Welt noch gefährlicher machen.» Mit einer Prognose, wann der Krieg enden werde, sei er vorsichtig. «Wir müssen für einen langen Zeitraum vorbereitet sein und die Ukraine weiter unterstützen.»