SVP-Bundesrat Maurer kritisiert passive Haltung der eigenen Partei

Keystone-SDA
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Bern,

Nach einigen Wahl-Enttäuschungen für die SVP kritisiert Bundesrat Maurer seine Partei. Die SVP sei zu «bequem geworden».

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Bundesrat Ueli Maurer scheut nicht davor zurück, die SVP zu kritisieren. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Ueli Maurer stört sich an der Bequemlichkeit seiner Parteikollegen.
  • Er kritisiert, dass die SVP zu oft «Nein» sage, ohne Alternativen aufzeigen zu können.
  • Der Bundesrat will bei den Gesamterneuerungswahlen noch einmal für sein Amt kandidieren.

Nach verschiedenen Niederlagen an der Urne geht SVP-Bundesrat Ueli Maurer mit der eigenen Partei hart ins Gericht. «Wir sind bequem geworden, unsere Leute strengen sich zu wenig an», sagt er eine Woche nach der Wahlschlappe in Zürich. Es liege nun an der Partei, Gegensteuer zu geben.

«Ich stelle eine gewisse Oberflächlichkeit fest», kritisierte der frühere Parteichef und aktuelle Bundespräsident in einem Interview mit dem «SonntagsBlick».

Wahlen gewinne die SVP nur mit bewährten Themen wie EU, Ausländern oder Steuern, zeigt sich der Finanzminister überzeugt. Nur Nein zu sagen, sei zu wenig. Entscheidend sei, dass die Partei ihre Ablehnung auch genau begründen könne und Alternativen aufzeige. «Das ist im Moment zu wenig der Fall.»

SVP soll «nicht auf den Klima-Hype aufspringen»

Die Gewinne der grünen Parteien bei den Zürcher Wahlen soll laut Maurer nicht dazu führen, dass sich seine Partei verbiegt. «Die SVP darf nicht auf den Klima-Hype aufspringen. Das wäre völlig unglaubwürdig.» Ein Schnellschuss sei zu verhindern.

Der Bundespräsident will nichts davon wissen, das Aushängeschild für seine Partei für die Wahlen zu sein. «Ich habe eine andere Funktion, eine andere Verantwortung in meinem Amt», sagte er weiter. Natürlich werde er einzelne Anlässe besuchen, Wahlkampf für die SVP könne er aber nicht betreiben.

Maurer untermauerte im Interview schliesslich seine Absicht, im Dezember bei den Gesamterneuerungswahlen erneut als Bundesrat anzutreten. «Ja, ich will nochmals kandidieren.» Die Arbeit mache ihm Spass. Er wisse nicht, was er im Moment lieber machen würde.

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Corina Liebi