Syriens Präsident Assad trifft Putin zu Gesprächen in Moskau
Der syrische Präsident Baschar al-Assad ist überraschend zu einem Treffen mit Russlands Staatschef Wladimir Putin nach Moskau gereist.
Das teilte der Kreml am Dienstagmorgen in der russischen Hauptstadt mit und veröffentlichte ein Foto von der Begegnung der beiden Präsidenten am Montagabend. Bei der Unterredung ging es demnach um die Lage in Syrien. Putin habe dabei einmal mehr die Präsenz ausländischer Truppen in dem Land kritisiert.
Diese hielten sich ohne UN-Beschluss und ohne «Ihre (Assads) Zustimmung» in einigen Teilen des Landes auf. Das sei ein Verstoss gegen das Völkerrecht, sagte Putin zu Assad. Das hindere Syrien etwa an einem schnelleren Wiederaufbau und an seiner Konsolidierung.
Zudem seien in Syrien weiterhin Terroristen aktiv, die aber «einen Teil des Gebiets kontrollieren» und die «Zivilbevölkerung terrorisieren», sagte Putin laut Kreml-Mitteilung. Dennoch seien Flüchtlinge in Gebiete zurückgekehrt, die von Assad kontrolliert werden.
In Syrien herrscht seit mittlerweile rund zehn Jahren Krieg. Russland ist ein Verbündeter der Regierung in der Hauptstadt Damaskus und fliegt in Syrien Militäreinsätze. Putin sprach von «gemeinsamen Bemühungen», die Ergebnisse gebracht hätten. Er verwies etwa auf die humanitäre Hilfe Russlands und die Lieferung der russischen Corona-Impfstoffe Sputnik V und Sputnik Light.
Assad wiederum bedankte sich dem Kreml zufolge für die Hilfe aus Moskau. Er beklagte demnach, dass die «politischen Prozesse» zum Stillstand gekommen seien und international Sanktionen gegen sein Land verhängt worden seien, die Assad als «menschenfeindlich und rechtswiddrig» bezeichnete. Zuletzt hatte Putin dem syrische Präsidenten Anfang 2020 einen Besuch in Syrien abgestattet.