Tories wollen schnelles Vorgehen bei Johnson-Nachfolge
Bei der Suche nach einer Nachfolge für den britischen Premier Boris Johnson drücken die Tories aufs Tempo. Bisher wurden elf Kandidaturen eingereicht.
Das Wichtigste in Kürze
- Die britischen Tories wollen möglichst schnell eine Nachfolge für Premier Johnson finden.
- Die konservative Partei will deshalb bereits diese Woche Abstimmungen abhalten.
- Bisher haben sich elf Politikerinnen und Politiker für das Amt des Tory-Chefs beworben.
Die Konservative Partei drückt bei der Suche nach einer Nachfolge des britischen Premierministers Boris Johnson aufs Tempo. Bis zur parlamentarischen Sommerpause am 21. Juli würden nur noch zwei Kandidaten im Rennen sein, kündigte Bob Blackman vom zuständigen 1922-Komitee der Tory-Fraktion an.
Die Zahl der Bewerber müsse deshalb rasch verringert werden, sagte Blackman am Montag dem Sender Sky News. «Das bedeutet, dass wir in den kommenden Tagen eine Reihe von Abstimmungen abhalten werden.»
Bisher haben sich elf konservative Politikerinnen und Politiker für das Amt an der Parteispitze beworben. Wer sich durchsetzt, wird auch neuer Premierminister. Zuletzt gingen auch Aussenministerin Liz Truss und Staatssekretär Rehman Chishti ins Rennen. Nicht auszuschliessen war zudem, dass noch Innenministerin Priti Patel ihre Bewerbung einreicht.
Ergebnis bis September
Blackman sagte, möglich sei, dass es bereits am Mittwoch und Donnerstag zu ersten Abstimmungen in der Tory-Fraktion kommt. Am kommenden Montag wird im Fernsehen live eine Debatte übertragen. Danach könnte dann in zwei weiteren Wahlgängen am Dienstag und Mittwoch die Auswahl auf zwei Bewerber begrenzt werden.
Die letzte Entscheidung treffen dann die Parteimitglieder per Briefwahl. Ziel ist, dass ein Ergebnis bis zum 5. September feststeht. Dann ist die erste Parlamentssitzung nach der Sommerpause geplant.
Das 1922-Komitee wollte am Montagabend über seinen Vorsitz abstimmen und anschliessend die Regeln und den Zeitplan für die Wahl festlegen. Medienberichten zufolge sollen die Hürden für eine Bewerbung verschärft werden. So könnte die Zahl der vorgeschriebenen Stimmen von Abgeordneten, die jeweils die Kandidaten unterstützen, deutlich auf 20 erhöht werden.