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Twitter-Chef Dorsey verteidigt Sperre von Trump

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USA,

Twitter-Chef Jack Dorsey verteidigt die Verbannung von US-Prösident Trump von der Plattform. Doch damit werde auch ein «gefährlicher» Präzedenzfall geschaffen.

Donald Trump
Trump ist häufiger auf Twitter als im Presseraum zu sehen. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Twitter-Boss hat die Sperre von Donald Trump verteidigt.
  • Damit werde aber auch ein gefährlicher Präzedenzfall geschaffen, so Dorsey.

Twitter-Chef Jack Dorsey hat sich hinter die Sperrung des Twitter-Kontos von US-Präsident Donald Trump gestellt und zugleich von einem «gefährlichen» Präzedenzfall gesprochen.

Twitter habe damit zwar die richtige Entscheidung getroffen, schrieb Dorsey am Mittwoch in einer Serie von Tweets. Zugleich werde damit aber ein Präzedenzfall geschaffen, den er als «gefährlich» empfinde, fügte Dorsey hinzu. Er verwies auf die «Macht eines Einzelnen oder eines Unternehmens über die weltweite öffentliche Debatte».

Trump auf vielen Plattformen gesperrt

Nach der Erstürmung des Kapitols in Washington durch militante Trump-Anhänger am Mittwoch vergangener Woche hatten Twitter und die Onlinedienste Facebook, Instagram und Twitch Trumps Konten dauerhaft gesperrt. Die zum Google-Konzern gehörende Videoplattform Youtube sperrte Trumps Kanal vorübergehend.

Trump-Social Media Bans
Es hat sich ausgetwittert für Donald Trump. - keystone

Am Mittwoch kündigte auch der bei Jugendlichen beliebte Onlinedienst Snapchat an, den scheidenden US-Präsidenten dauerhaft von der Plattform zu verbannen. Auf Anfrage der Nachrichtenagentur AFP verwies das Unternehmen auf Trumps «Versuche, Falschinformationen und Hassbotschaften zu verbreiten und zu Gewalt anzustiften». Dies sei ein klarer Verstoss gegen die Snapchat-Richtlinien.

Merkel übt Kritik

Kritik an der Sperrung von Trumps Twitter-Konto kam unter anderem von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU). Merkel halte einen solchen Eingriff in die Meinungsfreiheit für «problematisch», wenn er nicht innerhalb eines gesetzlichen Rahmens erfolge, hatte ihr Sprecher am Montag erklärt.

Dorsey schrieb, er sei nicht «stolz» auf die Sperre von Trump. Die Sperrung eines Twitter-Kontos habe «reale und erhebliche Konsequenzen», erklärte der Twitter-Chef. Obwohl es «klare und offensichtliche Ausnahmen» gebe, empfinde er ein Twitter-Verbot auch als «Scheitern» des Unternehmens, für eine «gesunde» Gesprächsatmosphäre auf der Plattform zu sorgen.

Twitter hatte nach dem Sturm auf das Kapitol auch mehr als 70.000 Konten gelöscht, die in Verbindung zur rechtsextremen und verschwörungsideologischen QAnon-Bewegung stehen.

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