Ukraine-Krieg: US-Regierung bestätigt Truppen-Überlegungen
Westliche Staaten befürchten einen Einmarsch russischer Truppen in die Ukraine. Moskau weist das zurück.
Das Wichtigste in Kürze
- Die USA überlegen sich, die US-Truppen in Nato-Bündnisstaaten in Osteuropa aufzustocken.
- Es könne jederzeit zu einer Eskalation durch Russland im Ukraine-Konflikt kommen.
Die US-Regierung hat Überlegungen zu einer möglichen Aufstockung der US-Truppen in Nato-Bündnisstaaten in Osteuropa bestätigt. «Wir haben nie ausgeschlossen, den Ländern an der Ostflanke (der Nato) vor einer Invasion zusätzliche Unterstützung und Hilfe zukommen zu lassen», sagte die Sprecherin des Weissen Hauses, Jen Psaki, am Montag. Die gemeinsam mit Verbündeten angestellten Überlegungen seien «Teil unserer Planung für Eventualfälle».
Psaki verwies auf die Einschätzung von US-Präsident Joe Biden, wonach es jederzeit zu einer militärischen Eskalation durch Russland im Ukraine-Krieg kommen könne. Westliche Staaten befürchten einen Einmarsch russischer Truppen in die Ukraine. Moskau weist das zurück.
Psaki nannte keine Details zu möglichen Truppenverstärkungen. Einem Bericht der «New York Times» zufolge erwägt Biden, Kriegsschiffe und Flugzeuge zu Nato-Verbündeten im Baltikum und in Osteuropa zu verlegen sowie mehrere tausend US-Soldaten zu entsenden. Zu den Optionen gehöre die Entsendung von 1000 bis 5000 Soldaten in osteuropäische Länder, mit der Möglichkeit, diese Zahl zu verzehnfachen, wenn sich die Lage verschlechtere, hiess es in dem Bericht. Eine Entscheidung werde noch in dieser Woche erwartet.
Biden wollte sich am Montag in einer gesicherten Videoschalte zum Ukraine-Krieg mit europäischen Verbündeten beraten, wie das Weisse Haus mitteilte. An der Schaltkonferenz würden Bundeskanzler Olaf Scholz, der französische Präsident Emmanuel Macron, der italienische Regierungschef Mario Draghi, der polnische Präsident Andrzej Duda, der britische Premierminister Boris Johnson, Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg, EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen und EU-Ratspräsident Charles Michel teilnehmen.