Russland wirft Nato und USA Eskalation im Ukraine-Krieg vor
Russland beschuldigt die USA und die Nato, mit einer «Informationskampagne» und «Hysterie» die Spannungen im Ukraine-Krieg ausgelöst zu haben.
Das Wichtigste in Kürze
- Russland sieht sich nicht als Ursprung an den Spannungen im Ukraine-Konflikt.
- Die Spannungen würden durch die Nato-Truppenverlegung wachsen.
Russland hat den USA und der Nato im Ukraine-Krieg einen gefährlichen Eskalationskurs vorgeworfen. Nicht Russland sei der Ursprung der Spannungen, sondern die «Informationskampagne» und «Hysterie» der USA und der Nato, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Montag angesichts der Waffenlieferungen des Westens an die Ukraine und des Abzugs von Mitarbeitern westlicher Botschaften in Kiew. Die Kampagne werde von einer Vielzahl «einfacher Lügen» begleitet.
Die Mitteilung des Militärbündnisses zur Verlegung von Truppen an die Ostflanke «führt dazu, dass die Spannung wächst», sagte Peskow der Agentur Interfax zufolge. Russische Aussenpolitiker kündigten eine Reaktion Moskaus an, sollten die USA zusätzliche Truppen nach Osteuropa verlegen in dem Konflikt.
In diesem Zusammenhang warnte der Kreml vor einer wachsenden Gefahr eines Überfalls von ukrainischer Seite auf die von prorussischen Separatisten kontrollierten Teile der Regionen Luhansk und Donezk. «Die Gefahr ist da, und sie ist jetzt sehr gross. Sie ist höher als früher», sagte Peskow. Die Ukraine sei gerade dabei, ihre Truppen und Ausrüstung in sehr hoher Zahl entlang der Linie zu den selbsternannten Volksrepubliken Donezk und Luhansk zu konzentrieren.
«Hitzköpfe» in der Ukraine
«Der Charakter dieser Konzentration deutet auf die Vorbereitung eines Angriffs hin. Und tatsächlich ist diese Gefahr jetzt sehr gross», sagte der Kremlsprecher. Die «Hitzköpfe» in der Ukraine würden aktuell durch Waffenlieferungen ermuntert in ihrem Ziel, sich die abtrünnigen Gebiete zurückzuholen. Russland sei deshalb schon seit längerer Zeit beunruhigt. Moskau würde es nach Darstellung Peskows begrüssen, wenn die Nato die Stimmung nicht weiter aufheizen, sondern Kiew von einer gewaltsamen Lösung des Konflikts abraten würde.
Je schneller der Westen seine «Hysterie» beende, desto schneller werde sich auch der Pessimismus an den internationalen Börsen legen, meinte Peskow. Die Aktienmärkte verzeichneten Verluste zum Wochenauftakt. Das Aussenministerium in Moskau forderte erneut die Einhaltung des auch von Deutschland und Frankreich vermittelten Minsker Friedensplans. Der russische Vize-Aussenminister Alexander Gruschko sagte, dass auch die Nato einen Beitrag zur «Beruhigung der Lage um die Ukraine» leisten könne, indem sie auf volle Umsetzung des Minsker Abkommens dränge.