Ukraine: Russland sperrt grosse Teile des Asowschen Meeres
Die russische Flotte plane offenbar Schiessübungen vor den ukrainischen Häfen Mariupol, Berdjansk und Henitschesk, teilten Kiews Seestreitkräfte am Freitag mit.
Das Wichtigste in Kürze
- Offenbar hat Russland knapp 70 Prozent des Asowschen Meeres gesperrt.
- Eine Bestätigung der russischen Seite lag zunächst nicht vor.
Russland soll für Militärübungen knapp 70 Prozent des Asowschen Meeres um die annektierte ukrainische Halbinsel Krim gesperrt haben. Die russische Flotte plane offenbar Schiessübungen vor den ukrainischen Häfen Mariupol, Berdjansk und Henitschesk, teilten Kiews Seestreitkräfte am Freitag mit. Eine Bestätigung der russischen Seite lag zunächst nicht vor.
Am Vortag hatte der russische Grenzschutz einem Schiff der ukrainischen Marine vorgeworfen, sich ohne Erlaubnis der Meerenge von Kertsch genähert zu haben. Die Führung in Moskau sprach von einer gefährlichen Provokation. Kiew wies den Vorwurf zurück. Das Schiff «Donbass» habe die eigenen Hoheitsgewässer nicht verlassen. Das Asowsche Meer ist ein gemeinsames Binnenmeer zwischen Russland und der Ukraine und ist nur durch die Strasse von Kertsch mit dem grösseren Schwarzen Meer verbunden.
Im November 2018 waren drei ukrainische Militärschiffe bei dem Versuch, diese Meerenge zu durchqueren, vom russischen Grenzschutz gekapert worden. Die 24 Matrosen kamen erst nach monatelangen Verhandlungen wieder frei. Der Zwischenfall verschlechterte die Beziehungen beider Ex-Sowjetrepubliken weiter. Die Ukraine sieht sich im Krieg mit Russland, seit der Nachbar 2014 zuerst die Krim annektierte und danach ostukrainischer Separatisten im Donbass unterstützte.