Grüne Welle kommt auch in der Schweiz
Grüne und GLP dürften bei den eidgenössischen Wahlen im Herbst deutlich zulegen. Die jüngste Wahlumfrage von Tamedia zeigt dies unverändert.
Das Wichtigste in Kürze
- In Sachen Klimaschutz ist sich die SVP nicht einig.
- Die Gewinne für Grüne und Grünliberale sind laut Umfrage signifikant.
- Das Klima liegt auf Platz vier des Sorgenbarometers.
Wäre der Nationalrat am vergangenen Wochenende gewählt worden, hätten die Grünen einen Wähleranteil von 9,9 Prozent erreicht. Dies wäre also 2,8 Prozentpunkte mehr als im Herbst 2015. Die GLP hätte 6,9 Prozent erhalten (plus 2,3 Prozentpunkte). Den höchsten Wähleranteil hätte die SVP mit 28,9 Prozent (minus 0,5 Prozentpunkte) erreicht.
Klimafrage
Die Klimafrage spaltet die SVP-Wählerschaft: 49 Prozent beantworteten die Frage, ob ihre bisher ablehnende Haltung überdenken sollte, mit Ja oder eher Ja. Fast gleich viele (48 Prozent) fanden, dass die SVP dies nicht oder eher nicht tun sollte. 3 Prozent äusserten keine Meinung.
Wie die SVP hätten gemäss Umfrage auch die anderen grösseren Parteien Verluste hinnehmen müssen. Die SP hätte 17,6 Prozent der Stimmen (minus 1,2 Prozentpunkte) erhalten. Für die FDP gab es 15,5 Prozent (minus 0,9) und für die CVP 10,3 (minus 1,3).
Alle Veränderungen nach unten liegen jedoch innerhalb der statistischen Unschärfe, wie es im Kommentar zur Umfrage heisst. Die Gewinne für Grüne und Grünliberale dagegen seien signifikant. Punkten konnten die Grün-Parteien namentlich bei unter 34-jährigen Wählerinnen und Wählern.
Wer Grüne oder GLP wählte, nannte in der Umfrage die Sorge um das Klima als drängendstes politisches Problem. Über alles gesehen liegt das Klima aber nur auf Platz vier des Sorgenbarometers. Wie in früheren Befragungen wurden als Hauptsorgen aufgeführt.
Hauptsorgen variieren je nach Partei
Wählende von SP, FDP, CVP und BDP nennen zuerst die Gesundheitskosten. Bei der SP kommen Klima und Umwelt an zweiter Stelle, bei FDP, CVP und BDP die Altersvorsorge. SVP-Wählende nannten als die wichtigsten zwei Themen Migration und Asyl.
19’018 Personen aus der ganzen Schweiz nahmen vergangene Woche an der Online-Umfrage auf den Nachrichtenportalen von Tamedia teil. Erstellt wurde diese in Zusammenarbeit mit der LeeWas GmbH. Der Fehlerbereich liegt bei 1,4 Prozentpunkten.
Es war die fünfte von insgesamt sechs vor dem 20. Oktober angesetzten Umfragen.