Vereinte Nationen: Menschenrechtskommissarin Bachelet tritt ab

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Genève,

Menschenrechtskommissarin Michelle Bachelet wird nicht weiter für die Vereinten Nationen (UNO) tätig sein.

Michelle Bachelet
Michelle Bachelet vor dem UN-Menschenrechtsrat - AFP

Das Wichtigste in Kürze

  • Michelle Bachelet hat bekanntgegeben, auf eine zweite Amtszeit zu verzichten.
  • Damit verlieren die Vereinten Nationen ihre Menschenrechtskommissarin.

UN-Menschenrechtskommissarin Michelle Bachelet strebt keine zweite Amtszeit an. Die aktuelle Sitzung des UN-Menschenrechtsrats werde die letzte unter ihrer Leitung sein, sagte Bachelet zur Eröffnung der Beratungen in Genf.

Sie wolle in ihrem Heimatland Chile wieder mehr Zeit mit ihrer Familie verbringen, begründete die 70-Jährige ihre Entscheidung. Bachelet war zuletzt wegen eines China-Besuchs massiv kritisiert worden.

Vereinte Nationen: Abtritt bereits im April bekanntgegeben

Sie habe ihren Beschluss bereits vor mehreren Monaten gefasst und UN-Generalsekretär António Guterres im April über ihre Entscheidung informiert. Dies sagte Bachelet vor Journalisten in Genf: «Er wollte, dass ich bleibe, aber (...) ich bin keine junge Frau mehr. Nach einer langen und abwechslungsreichen Karriere möchte ich in mein Land zurückkehren, zu meiner Familie.»

Bachelet war zuletzt wegen eines China-Besuchs massiv kritisiert worden. Menschenrechtsaktivisten warfen ihr vor, Chinas kommunistischer Führung einen Propaganda-Erfolg verschafft zu haben. Auch Rücktrittsforderungen wurden laut.

Der kommunistischen Führung in Peking wird seit Jahren vorgeworfen, die muslimische Bevölkerungsgruppe der Uiguren und andere Minderheiten systematisch zu unterdrücken. Mehr als eine Million Menschen werden dort laut Menschenrechtsorganisationen in Lagern interniert.

Xinjiang Bericht
Michelle Bachelet ist wegen Xinjiang unter Druck. - AFP

Bachelet betonte, dass sie mit Blick auf die «Menschenrechtssituation der Uiguren und anderer Minderheiten» in China ihre «Besorgnis» geäussert habe. Sie kündigte eine «Aktualisierung» eines Berichts zur Menschenrechtslage in Xinjiang an. Dieser werde vor Veröffentlichung zunächst der chinesischen Regierung für etwaige «sachliche Bemerkungen» vorgelegt.

Die frühere chilenische Präsidentin Bachelet – erste Frau in dem Amt – war 2018 von Guterres als Menschenrechtskommissarin nominiert worden. Ihr Mandat endet Ende August. UN-Menschenrechtskommissare stehen generell unter starkem politischen Druck. Wie Bachelet verzichteten auch fast alle ihre Amtsvorgänger auf ein zweites Mandat.

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