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UNO dringt auf Aufnahme von Kindern aus griechischen Flüchtlingslagern

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Deutschland,

Das UN-Flüchtlingshilfswerk UNHCR hat Deutschland angesichts der Corona-Krise aufgerufen, die angekündigte Aufnahme von Kindern und Jugendlichen aus den völlig überfüllten Camps in Griechenland schnell umzusetzen.

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Eine Flüchtlingsfamilie auf der griechischen Insel Lesbos - AFP/Archiv

Das Wichtigste in Kürze

  • UNHCR: Deutschland Umsetzung seiner Zusage wegen Corona-Krise umso dringender.

«Diese Menschen brauchen dringend Hilfe, und jeder Tag zählt», sagte Frank Remus, Repräsentant des Hohen UN-Kommissars für Flüchtlinge, dem Berliner «Tagesspiegel» (Dienstagsausgabe).

Mit Blick auf die Zusage von Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU), dass Deutschland sich an der Aufnahme von Kindern und unbegleiteten Minderjährigen beteiligen wolle, sagte Remus, das UNHCR sei «der Bundesregierung dankbar für ihre Solidarität». «Um den Kindern von Lesbos aber wirklich zu helfen, muss diese Solidarität jetzt auch schnell umgesetzt werden», mahnte der UN-Vertreter.

Seehofer hatte am vorvergangenen Wochenende einschränkend erklärt, das «Heft des Handelns» liege jetzt bei der EU-Kommission. Das Angebot der Bundesregierung, Flüchtlingskinder aufzunehmen, wurde bislang nicht umgesetzt. Einzelne Landesregierungen wie die von Berlin wollten jetzt in Eigenregie tätig werden, schrieb der «Tagesspiegel» unter Berufung auf Berlins Justizsenator Dirk Behrendt (Grüne).

UNHCR-Repräsentant Remus, der erst seit Anfang März der oberste Vertreter des Hohen Flüchtlingskommissars Filippo Grandi in Deutschland ist, nannte die Lage in den Aufnahmezentren auf den griechischen Inseln «unmenschlich und beschämend». Extreme Überfüllung, eine völlig unzureichende sanitäre Situation und fehlende medizinische Versorgung hätten schon vor der Coronavirus-Pandemie Anlass zu grosser Sorge gegeben.

Diese Bedingungen würden die Infektionsgefahren dramatisch erhöhen, warnte Remus. Mindestens 17.000 Flüchtlinge auf das Festland zu bringen und menschenwürdig unterzubringen, sei menschenrechtlich und aus humanitärer Sicht geboten und zudem aus Gründen der öffentlichen Gesundheit zwingend. Remus forderte die EU auf, die griechische Regierung dabei zu unterstützen.

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