US-Regierung erwartet von China mehr Engagement beim Klimaschutz
Die US-Regierung von Präsident Biden hat China als grössten Verursacher von fossilen CO2-Emissionen zu verstärkten Anstrengungen beim Klimaschutz aufgerufen.
Das Wichtigste in Kürze
- Die USA haben hohe Erwartungen an China in Sachen Klimaschutz.
- Klimaneutralität strebt China erst bis zum Jahr 2060 an.
- Das scheint US-Präsident Joe Biden nicht auszureichen.
«Wir erwarten von China, dass es sich der Verantwortung für das Klima stellt», sagte der Nationale Sicherheitsberater des Weissen Hauses, Jake Sullivan, am Sonntag dem Sender CNN. «Nicht als Gefallen für die Vereinigten Staaten, nicht als Zugeständnis in den bilateralen Beziehungen, sondern als Verantwortung, die es als grösster Emittent der Welt hat. Die Vereinigten Staaten haben ihre Anstrengungen verstärkt und Verantwortung für die Reduzierung unserer Emissionen übernommen. Jetzt ist Peking ebenfalls an der Reihe.»
Die USA sind die weltgrösste Volkswirtschaft und - hinter China - der zweitgrösste Verursacher von CO2-Emissionen. Biden hat den Kampf gegen den Klimawandel zur Top-Priorität erklärt. Der US-Präsident hatte vor wenigen Tagen am Weltklimagipfel in Glasgow teilgenommen und das Fernbleiben von Chinas Staatschef Xi Jinping und von Russlands Präsidenten Wladimir Putin als «grossen Fehler» kritisiert.
Die Regierung in Peking hatte kurz vor dem Gipfel einen Aktionsplan mit grösstenteils zuvor zugesagten Zielen vorgelegt, Klimaschützer reagierten enttäuscht. So soll der CO2-Ausstoss bis 2030 seinen Höhepunkt erreichen. Klimaneutralität strebt China erst bis zum Jahr 2060 an. Die USA wollen bis 2035 Strom ohne CO2-Emissionen erzeugen und spätestens 2050 ihre CO2-Emissionen auf netto null drücken. Zudem soll der Ausstoss klimaschädlicher Treibhausgase im Vergleich zu 2005 bis 2030 halbiert werden.