Vereinte Nationen: Sondergesandter für Libyen tritt zurück
Vereinte Nationen: Der Sondergesandte für Libyen, Ghassan Salamé, tritt nach fast drei Jahren im Amt aus gesundheitlichen Gründen zurück.
Das Wichtigste in Kürze
- Der UN-Sondergesandte für Libyen tritt aus gesundheitlichen Gründen zurück.
- Ghassan Salamé war fast drei Jahre im Amt.
Der mit seinen Aufgaben verbundene Stress sei zu viel für ihn, teilte der libanesische Diplomat am Montag mit. Daher habe er UN-Generalsekretär António Guterres gebeten, ihn von seinen Aufgaben zu entbinden. Ghassan Salamé fügte hinzu, er wünsche den Libyern «Frieden und Stabilität».
Zuletzt hatte der 1951 geborene Diplomat Gespräche mit Vertretern der libyschen Konfliktparteien in Genf geführt.
Diese gestalten sich als schwierig, da die Konfliktparteien direkte Gespräche miteinander ablehnen. Zuletzt verweigerten beide Seiten ihre Teilnahme an den für vergangenen Mittwoch vorgesehenen politischen Gesprächen unter UN-Vermittlung.
Seit dem gewaltsamen Sturz des langjährigen Machthabers Muammar al-Gaddafi 2011 herrscht in Libyen Chaos. Die von der UNO anerkannte Einheitsregierung von Fajes al-Sarradsch in Tripolis ist schwach.
Vereinte Nationen: Salamé bemüht sich seit 2017
Salamé bemüht sich seit 2017 als Nachfolger des Deutschen Martin Kobler um eine friedliche Lösung des Konflikts.
Seine Versuche, die Spaltung des Landes zu überwinden und Neuwahlen zu organisieren, liefen jedoch lange Zeit ins Leere. Zusätzlich erschwert wurde seine Arbeit durch den Einfluss von aussen auf den Konflikt.
Unter anderem unterstützt die Türkei die Einheitsregierung, während Haftar von Russland Hilfe bekommt. Die beiden Staaten unterstützen auch die gegnerischen Seiten in Syrien.
«Ich habe versucht, die Libyer zu einen und die Einmischung von aussen zu unterbinden», erklärte Salamé in seiner Rücktrittsankündigung.