Die kolumbianische Regierung gesteht das Scheitern der Waffenruheverhandlungen mit der Guerillaorganisation Nationales Befreiungsheer (ELN) ein.
Kolumbiens Präsident Juan Manuel Santos bei einer Rede im Kongress in Bogotá.
Kolumbiens Präsident Juan Manuel Santos bei einer Rede im Kongress in Bogotá. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Waffenstillstandverhandlungen mit den Rebellen in Kolumbien sind gescheitert.
  • Präsident Juan Manuel Santos hofft auf eine Weiterführung der Friedensverhandlungen.
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Der scheidende kolumbianische Präsident Juan Manuel Santos hat sein Scheitern bei den Waffenstillstandsverhandlungen mit der Guerillaorganisation Nationales Befreiungsheer (ELN) eingestanden. Es fehle allerdings nur «sehr wenig», um ein solches Abkommen zu erreichen, erklärte Santos am Mittwoch. Demnach hofft der Friedensnobelpreisträger, dessen Amtszeit am 7. August endet, dass die nächste Regierung die Verhandlungen weiterführen wird.

Santos hatte einen «kompletten Frieden» mit den linksgerichteten Rebellengruppen des Landes zum Ziel für seine Amtszeit gemacht. Die ELN-Guerilla ist die letzte verbleibende bewaffnete Gruppe, die in Kolumbien gegen Regierungstruppen kämpft. Für sein Friedensabkommen mit der Guerilla Revolutionäre Streitkräfte Kolumbiens (Farc) 2016 hatte er den Friedensnobelpreis verliehen bekommen.

Santos' rechtskonservativer Nachfolger Iván Duque lehnt den Friedensvertrag mit der Farc in seiner jetzigen Form ab und will Änderungen vornehmen. Zudem hat er eine härtere Linie gegenüber den ELN-Rebellen angekündigt.

Seit 1964 wurden in Kolumbien bei Kämpfen zwischen der Armee, linksgerichteten Guerillagruppen wie Farc und ELN sowie rechten Paramilitärs mehr als 260'000 Menschen getötet. Etwa sieben Millionen Menschen flohen vor der Gewalt, mehr als 80'000 weitere werden vermisst.

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