500 Franken pro Geburt für Bündner Hebammen
Graubündens Hebammen bekommen nun eine finanzielle Entschädigung für ihren Bereitschaftsdienst.
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Frei praktizierende Hebammen und Geburtshelfer in Graubünden erhalten neu vom Kanton eine finanzielle Vergütung für ihren Bereitschaftsdienst. Wie die Regierung am Donnerstag mitteilte, will sie so die Versorgung in allen Regionen gewährleisten und für alle zugänglich machen.
Die Entschädigung für den Bereitschaftsdienst beträgt 500 Franken bei einer Hausgeburt oder Geburt im Geburtshaus beziehungsweise Spital. Für den Bereitschaftsdienst bei einer Betreuung zu Hause am Wochenbett beträgt die Entschädigung nach einer ambulanten Geburt 220 Franken, nach einer Geburt im Spital 150 Franken.
Mit dem Geld wird die reine Pikett-Bereitschaft entschädigt. Bereits fünf Wochen vor einer Geburt stehen die Hebammen jeweils auf Abruf bereit. Für weitere zwei Monate läuft die Betreuung am Wochenbett weiter.
Auch Nachsorge wird vergütet
Auch in dieser Zeit muss die Hebamme immer erreichbar sein. Die Kantonsregierung folgt damit dem Beispiel anderer Kantone. Die Regelung ist rückwirkend per 1. Januar 2025 in Kraft.
«Die Regierung wurde beauftragt, geeignete Massnahmen zu treffen, um den Zugang zu den Angeboten freiberuflicher Hebammen in allen Regionen des Kantons zu gewährleisten und für alle Familien zugänglich zu machen», sagte Rudolf Leuthold, Leiter des Amtes für öffentliche Hygiene Graubünden, auf Anfrage zur Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Das Anliegen war im Juni 2023 in einer SP-Motion formuliert worden.
Unbekannte Zahl an Hebammen
Die genaue Anzahl der Hebammen in Graubünden ist nicht bekannt. «175 Hebammen haben eine Berufsausübungsbewilligung im Kanton», so Leuthold. In den letzten Jahren fand mit 1350 Geburten die Mehrzahl im Spital statt. Nur rund je 20 Frauen gebaren zu Hause und im einzigen Bündner Geburtshaus in Untervaz.