Appenzell Innerrhoden übersetzt Landsgemeinde für Gehörlose
An der Innerrhoder Landsgemeinde in Appenzell gibt es eine Premiere für Gehörlose: Erstmals werden die Diskussionen und Abstimmungen durch Dolmetscher live in Gebärdensprache übersetzt.
Das Wichtigste in Kürze
- Der Kanton Appenzell Innerrhoden bietet an der Landsgemeinde eine Übersetzung für Gehörlose.
- Der Gehörlosenverband freut sich und spricht von «einem historischen Tag».
Der kommende Sonntag werde ein «historischer Tag für die gehörlosen Bürgerinnen und Bürger des Kantons Appenzell Innerrhoden», zeigte sich der Schweizerische Gehörlosenbund in einer Mitteilung vom Dienstag erfreut. Die Organisation setze sich seit Jahren für einen besseren Zugang der Gehörlosen zu politischen Informationen ein.
Auf Anfrage eines gehörlosen Paares willigte die Innerrhoder Regierung ein, für die Landsgemeinde vom 29. April versuchsweise eine Gebärdensprachen-Dolmetscherin und einen Dolmetscher zu engagieren. Rund ein Dutzend hörbehinderte Teilnehmerinnen und Teilnehmer können so die Landsgemeinde besser verstehen.
Vom Parlament ausgeschlossen
Beim Gehörlosenverband hofft man, dass weitere Kantone und Gemeinden dem Beispiel Innerrhodens folgen, um die demokratischen Abläufe für gehörlose Bürgerinnen und Bürger zugänglich zu machen. So seien Hörbehinderte heute etwa von öffentlichen Debatten im Parlament ausgeschlossen, weil diese weder in Gebärdensprache übersetzt noch untertitelt würden, schreibt der Gehörlosenverband.