Ausländische Studierende sollen mehr bezahlen
Das Wichtigste in Kürze
- Der Regierungsrat plant, die Semestergebühren für ausländische Studierende um 400 Franken jährlich zu erhöhen.
- Der Grosse Rat wird nächste Woche über die Studiengebührenerhöhung abstimmen.
Am 22. November haben mehr als tausend Personen auf dem Berner Waisenhausplatz gegen das Sparpaket des Kantons Bern demonstriert (Nau berichtete). Auch die Bildung wird von den Sparmassnahmen des Bundes betroffen sein. Unter anderem plant der Regierungsrat die Gebühren für Studierende, die über keinen Schweizer Niederlassungsstatus verfügen, um 200 Franken pro Semester zu erhöhen. Somit müssten ausländische Studierende jährlich 400 Franken mehr bezahlen als Studierende mit Niederlassung in der Schweiz.
Wie Erziehungsdirektor Bernhard Pulver (Grüne) gegenüber dem «Bund» meint, gebe es einen klaren Grund, warum ausländische Studierende für ihr Studium mehr bezahlen sollten: Da die Universität mit Steuergeldern finanziert werde und ausländische Studierende oder ihre Eltern keine Steuern in der Schweiz zahlen würden, sei es vertretbar, dass diese 950 statt 750 Franken Gebühren zahlen müssten.
Die zusätzlichen 400 Franken würden den Hochschulen jährlich 300'000 Franken mehr einbringen, was den Staatsbeitrag um wenige Prozente reduzieren würde.
Scharfe Kritik von Studierenden
Die Erhöhung der Studiengebühren wird jedoch von der StudentInnenschaft der Universität Bern (SUB) scharf kritisiert: «Eine Erhöhung nur für ausländische Studierende widerspricht dem Grundsatz der Chancengleichheit und ist diskriminierend», so SUB-Vorstandsmitglied Marco Wyss gegenüber dem «Bund». Der Grosse Rat wird nächste Woche über die Studiengebührenerhöhung abstimmen.